Frau in blauer Montur zieht eine Spritze auf
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Viele Fragen an Arztpraxen zu Impfungen

Nach den Über-80-Jährigen sollen nun die Über-70-Jährigen geimpft werden. Die Menge und die Art des Impfstoffs bestimmen dabei den Zeitplan, die Arztpraxen seien für die Impfungen gut vorbereitet, erklärte die Ärztekammer am Montag in einer Aussendung.

Seit Ende Jänner 2021 können sich die Tirolerinnen und Tiroler für Covid-19-Impfung anmelden. Die Impfung erfolgt dabei in einer Impfstraße oder bei einem niedergelassenen Arzt. Bisher war es meist eine Impfstraße oder ein Impfzentrum, wo die Personen geimpft wurden.

Liste der Ärzte und des Landes werden zusammengeführt

In den kommenden Wochen sollen nun Personen ab dem 70. Lebensjahr einen konkreten Impftermin erhalten. Dabei werden nach dem Impfplan des Landes bei der Reihenfolge der Einladungen neben dem Alter auch das individuelle Erkrankungsrisiko mitberücksichtigt.

Viele Arztpraxen führen zudem seit Wochen Listen, in die sie die Namen von Personen eingetragen haben, die sich gerne impfen lassen würden. Diese Liste werden nun mit der Vormerkliste des Landes zusammengeführt. Dabei werden auch die Reihungen entsprechend dem Lebensalter und nach Risiko durchgeführt.

Personen ab 70 werden über Impftermin informiert

Erst durch die genaue Angabe des Landes, wann und wieviel Impfstoff für eine bestimmte Woche pro Praxis zur Verfügung steht, können die Personen dann über den konkreten Impftermin informiert und zur Impfung eingeladen werden. Dabei sollen die Personen, die mindestens 70 Jahre alt sind, zunächst geimpft werden.

Da auch die Mitarbeiter in den Ordinationen den jeweiligen Impftermin nicht kennen, helfe es also nichts, wenn man schon vorher mit der gewählten Ordination Kontakt aufnimmt, um den Impftermin zu erfragen, macht der Präsident der Ärztekammer für Tirol, Artur Wechselberger, aufmerksam.

Artur Wechselberger
ORF
Artur Wechselberger sieht die Ärzte für die Impfaktion gerüstet

Erst wenn die genaue Reihenfolge feststehe, werden die Betroffenen kontaktiert, um die Impftermine zu vereinbaren. Dabei gehe man jedoch streng nach der Reihungsliste entsprechend der Tiroler Impfstrategie vor, wie die Ärztekammer in der Aussendung betonte.

Schutzmaßnahmen in Arztpraxen einhalten

Bei der Impfung selbst gelte es alle Schutzmaßnahmen, die für den Besuch von Arztpraxen vorgeschrieben sind, einzuhalten, erklärt der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Momen Radi den Ablauf der Impfungen. Dabei steht die Einhaltung des vereinbarten Termins, der Abstand von zwei Metern, das Tragen von FFP-2-Masken und die Händedesinfektion im Vordergrund. Die frisch Geimpften sollen noch 15 bis 20 Minuten zur Beobachtung möglicher Impfreaktionen in der Praxis bleiben.

Seit Jänner ist das Tragen eines „Filtering Face Piece“ der Schutzklasse 2, einer FFP2-Maske im Handel und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht
APA/BARBARA GINDL
In der Arztpraxis muss eine FFP2-Maske getragen werden

Impfaktion als große Herausforderung für Ärzte

Wie die Ärztekammer in der Aussendung betonte, stelle der Ablauf der Impfaktion, an der sich über 600 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 20 Impfzentren oder Impfstraßen beteiligen, eine große Herausforderung für die Tiroler Ärzteschaft dar.

So müssen die Arztpraxen neben dem Terminmanagement, den Einladungen, den Sicherheitsmaßnahmen, der Feststellung der Impftauglichkeit und dem Impfen auch einen hohen Dokumentations- und Verwaltungsaufwand bewältigen. Dies müsse alles neben dem laufenden Ordinationsbetrieb erfolgen.

Menge und Art des Impfstoffs dominieren Impfaktion

Der beschränkende Faktor bleibe jedoch nach wie vor die Verfügbarkeit und die Art des verfügbaren Impfstoffes, machte Präsident Wechselberger aufmerksam. Die Impfkampagne werde sich somit sicher bis in den Sommer hineinziehen.