Maria Hausleithner
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Wirtschaft

Firmengründungen: Neustart trotz Corona

2.500 Betriebe sind in Tirol im Krisenjahr 2020 neu gegründet worden. Über die Hälfte dieser neuen Unternehmen wurden von Frauen gegründet. Eine dieser Frauen ist Maria Hausleithner aus Alpbach. Sie betreibt seit Mitte November ein kleines Online-Geschäft.

Gelernt hat Maria Hausleithner eigentlich Friseurin und Visagistin. Seit ein paar Monaten ist sie die Inhaberin eines Online-Geschäftes für kleine, feine Herzensdinge, wie sie es nennt. Von selbst gehäkelten Taschen, Modeschmuck, selbstgenähten Lampenschirmen und Puppen bis hin zu Einrichtungsgegenständen aus Holz ist hier vieles zu finden.

Küche
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Die Wohnung im Alpbachtal ist ein guter Platz, um die selbst gemachten Produkte zu präsentieren

Jetzt erst recht

Hausleithner hat schon lange von einem eigenen kleinen Unternehmen geträumt. Dekoration ist ihre große Leidenschaft. Und dass die Unterländerin Geschmack hat, sieht man gut in ihren eigenen vier Wänden. Die Mutter von Zwillingen hatte Anfang 2020 auch schon angefangen gemeinsam mit ihrem Mann erste Verkaufsartikel zu produzieren. Aber dann kam die Pandemie. „Gerade in Zeiten wie diesen ist ein schönes, geschmackvoll dekoriertes Zuhause für die Menschen noch wichtiger. Das sagen mir meine Kundinnen und Kunden immer wieder. Mich macht es glücklich, Harmonie in einen Raum zu bringen“, erzählt die Alpbacherin. Darum habe sie sich von Corona nicht abhalten lassen.

Mit 54 Jahren auf zu neuen Ufern

Mit 54 noch einmal etwas ganz Neues zu machen, hat Hausleithner zunächst aber doch ein bisschen abgeschreckt. Vor allem die intensive Arbeit mit dem Internet war eine Herausforderung. Aber mit Unterstützung ihrer jüngeren Schwester hat es die Jung-Unternehmerin geschafft. „Ich hatte wirklich Glück, dass ich Hilfe hatte, dass ich nach wie vor Helfer habe, denen ich vertrauen kann. Allein wäre mir das zu viel gewesen. Und meine beiden Söhne habe ich ja auch noch, die mich fordern!“ Hausleithner macht auch anderen Frauen Mut. „Wenn man von etwas so lange träumt, muss man es machen. Und wenn es schief geht, dann geht es eben schief!“

Deko-Gegenstände
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Die Gegenstände aus Holz werden in der Zimmerei des Ehemanns fabriziert.

Leben kann die 54-Jährige noch nicht von ihrem neuen Geschäft. Aber sie sagt, sie sei auf einem guten Weg. Gerade der Start vor Weihnachten sei wichtig gewesen. Und Ostern sei auch eine ideale Zeit für ihr Unternehmen. Die kreative Unterländerin will sich aber nicht auf das Internet beschränken. Sie träumt von einem kleinen Laden. „Manchmal muss man die Sachen einfach angreifen, die man haben will, und das ist dann möglich“, lacht sie.

Osterdeko
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Die ersten Dekorationen für Ostern hängen auch schon.

Das Wichtigste ist die Leidenschaft

Gerade in Krisenzeiten überdenken viele ihr Leben und überlegen sich, etwas Neues zu machen, weiß Martina Entner, die Vizepräsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer. Die Hauptsache sei, man ist mit Leidenschaft bei der Sache. Frauen seien da manchmal mutiger als Männer.

Martina Entner am Computer Wika-Vize
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Viel Lob kommt von der Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer, Martina Entner.

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol stehe jeder und jedem bei einer Neugründung mit Rat und Tat zur Seite. „Im vergangenen Krisenjahr sind in Tirol 2500 Unternehmen neu gegründet werden. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe wird von Frauen geführt, das ist in Zeiten wie diesen sehr erfreulich“, so Entner.