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Lamparter und Greiderer holen Gold

Einzel-Weltmeister Johannes Lamparter und Lukas Greiderer haben am Samstag im letzten WM-Bewerb der Nordischen Kombinierer in Oberstdorf Gold gewonnen. Das Tiroler ÖSV-Duo, das nach dem Springen Zweiter gewesen war, blieb in der Langlauf-Loipe völlig unangetastet.

Das Duo, das als Zweiter nach dem Springen knapp hinter Japan in die Loipe gegangen war, verwies nach einer souveränen Vorstellung in zehn Runden über je 1,5 km das norwegische Gespann Espen Andersen und Jarl Magnus Riiber um 39,6 Sekunden auf Platz zwei. Die Deutschen Fabian Rießle und Eric Frenzel – Letztgenannter hatte im Zielsprint gegenüber dem Japaner Akito Watabe die Nase vorne – kamen mit 1:07,4 Min. Rückstand auf die neuen Weltmeister ins Ziel.

Lamperter, Greiderer
APA/GEORG HOCHMUTH
Eine der Übergaben während des Langlaufbewerbs

Überglücklich im Ziel

Johannes Lamparter: „Es war heute wieder so ein genialer Tag. Ich habe gemeinsam mit Lukas eine der besten Leistungen zeigen können, die wir bis jetzt in unserer Karriere draufgehabt haben. Es war einfach genial. Es hat heute wieder alles zusammengepasst. Wir haben beide einen super Sprung gehabt, es war ein Wahnsinnsrennen von beiden, und gewaltige Ski haben wir auch noch gehabt. Heute waren wir uneinholbar“, so der nunmehrige Doppelweltmeister im ORF-Interview. Es gebe kein besseres Gefühl. „Wenn man zu zweit dastehen darf und die Goldmedaille teilen darf, ist das das Schönste, was es geben kann.“

Ähnlich reagierte Lukas Greiderer, der in Absam wohnt: „Es war unglaublich hart, es war so zach. Ich habe einfach alles rausgeholt heute. Es ist von Runde zu Runde klarer geworden, dass die Norweger, Deutschen und Japaner den Rückstand nicht aufholen können. Ich habe alles reingehaut, es hat unglaublich gebrannt in den Haxen.“ Das Rennen sei „Wahnsinn“ gewesen. „Ich habe mich unglaublich konzentrieren müssen, dass ich da bei den tiefen Abfahrten nicht noch einmal stolpere und zu Sturz komme. Spätestens 50 Meter vor der Ziellinie war es klar, dass es sich ausgeht. Seit dem Teambewerb ist richtig ein Stein ins Rollen gekommen. Es waren megacoole zwei Wochen“, freute sich Greiderer.

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Stolzes Trainerteam

Gefreut hat sich geschlossen das Trainerteam. Sprungtrainer Christoph Bieler war „unglaublich stolz, was die Burschen da geleistet haben, da bin ich wirklich noch ein bisserl sprachlos. Wie sich das gerade im Skisprungbereich hochgeschaukelt hat, war einzigartig – und natürlich ist es eine angenehmere Ausgangsposition. Dass die Leute das so ins Ziel gebracht haben, ist grandios.“

Der für Langlauf zuständige Jochen Strobl sprach von kontinuierlicher Arbeit in den vergangenen Jahren. „Die Leute sind einfach gewachsen. Es gibt Athleten, die langläuferisch noch Defizite haben, aber die zwei heute sind läuferisch sehr stark und das freut mich.“ Cheftrainer Christoph Eugen freute sich über einer neuerliche „super Teamleistung“ und bedankte sich beim gesamten Team, auch beim Sportlichen Leiter Mario Stecher: „Er gibt uns, wenn es sein muss, auch ein bisserl die Sporen.“ Neben seinen Co-Trainern erwähnte Eugen auch das Serviceteam nochmals explizit. „Die haben gewaltig getestet schon davor, und haben nichts dem Zufall überlassen. Das braucht man auch.“

Greiderer Lamparter
CHRISTOF STACHE / AFP
Erschöpft aber glücklich im Ziel

Der angesprochene Stecher jubelte. „Es ist einfach unglaublich, was die Mannschaft leistet. Wir sind in einen richtigen Flow reingekommen. Es gehören gute Leute dazu, gute Trainer, gute Serviceleute. Im Moment kommt alles zusammen. Wir haben in der Nordischen Kombination viele Jahre gehabt, wo wir im Langlauf schlechter ausgeschaut haben, es scheint jetzt wieder sehr gut zu sein“, sagte der Wahl-Tiroler aus der Steiermark. Der Ex-Weltklasse-Athlet ortet „unheimlich viel Selbstvertrauen“ in seinem Team und Lust auf mehr. „Ich bin überzeugt, dass wir noch viele junge Talente haben, die da hinkommen wollen.“

Rückstand schnell aufgeholt

Lamparter/Greiderer waren nur mit zwei Sekunden Rückstand auf die Japaner in die Loipe gegangen und hatten diese in kürzester Zeit überholt. Ab diesem Zeitpunkt liefen abwechselnd Lamparter und Greiderer der Konkurrenz mehr und mehr davon. Vor dem neunten Wechsel hatte Einzel-Champion Lamparter noch einmal seine aktuelle Superform gezeigt und übergab an Freund Greiderer, der das Gold mit seiner letzten Schleife fixieren durfte.

Mit dem bereits vierten WM-Gold für die ÖSV-Equipe sind die Titelkämpfe in Oberstdorf die zweiterfolgreichste Nordische WM für Österreich nach Oslo 2011 (7-2-1/gesamt 10 Medaillen). Österreich hielt vor dem Großschanzen-Teambewerb der Spezialspringer am Nachmittag bei viermal Gold und zweimal Bronze.