Geld in Hand
ORF
ORF
Wirtschaft

Tiroler sorgen auch in der Krise vor

Zwei Drittel der Tiroler rechnen laut einer aktuellen Studie aufgrund der Coronavirus-Krise mit einer Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse und der Lebensqualität. 81 Prozent der Befragten haben trotzdem ihre geplanten Vorsorgemaßnahmen nicht verschoben.

Für die repräsentative Vorsorgestudie im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische hat das Meinungsforschungsinstitut Imas Austria im Herbst 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren online befragt. Beleuchtet wurde, inwieweit sich die wirtschaftliche und gesundheitliche Gefahrensituation in der Corona Krise auf das Leben und die Vorsorgestimmung der Tirolerinnen und Tiroler auswirkt.

Gedämpfte Erwartungen

Laut Studie zeichnen die Menschen in Tirol für die kommenden Monate ein eher pessimistisches Bild. „63 Prozent der Befragten gehen von einer allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse und Lebensqualität der Menschen aus. Sechs von zehn sind davon überzeugt, dass sich unser Alltag nach der Corona Krise stark verändern wird“, erklärte Studienautor Paul Eiselsberg. Zum Zeitpunkt der Befragung im Herbst waren 29 Prozent der Studienteilnehmer oder Personen in ihrem Haushalt von finanziellen Einbußen betroffen. Laut Studie hat fast die Hälfte der Tirolerinnen und Tiroler bereits darüber nachgedacht, den Lebensstandard zu ändern und Einsparungen im täglichen Leben vorzunehmen.

Hans Unterdorfer und Claudia Höller von der Tiroler Sparkasse
Tiroler Sparkasse
Hans Unterdorfer

Vorsorgen trotz Krise

Auf das Vorsorgeverhalten hat die Corona Krise laut Studie aber kaum Einfluss. Zwei Drittel investierten gleich viel Geld in ihre private Pensions- und Gesundheitsvorsorge. 20 Prozent gaben an, weniger Geld zur Seite gelegt zu haben.

„81 Prozent der Befragten gaben an, vor der Krise geplante Vorsorgemaßnahmen auch tatsächlich getätigt zu haben. 13 Prozent haben dies auf einen späteren Zeitpunkt verschoben“, sagte Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse bei der Präsentation der Studie am Dienstag. Die Tirolerinnen und Tiroler geben im Schnitt 178 Euro pro Monat für die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge aus, das sind um 17 Euro mehr als im Österreichschnitt.

Wertpapiere liegen im Trend

Die wichtigsten Vorsorgemotive sind in Tirol die Gesundheit sowie das Ansparen von kurzfristig verfügbaren finanziellen Reserven (66%), das Thema Pension (62%) und die Familie (60%). Auch in der Krise legen die Tirolerinnen und Tiroler ihr Geld am liebsten auf das Sparbuch (58%), auch Lebensversicherungen (47%) und der Bausparvertrag (45%) sind beliebt. In Niedringzinszeiten gewinnen laut Studie Wertpapiere und Fondssparpläne immer mehr an Bedeutung.