Der Geher-Olympiasieger über 50 Kilometer der Sommerspiele 2008 war am 1. Jänner 2016 im Auftrag des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF getestet worden. In seiner Urinprobe waren anabole Steroide festgestellt worden. Schwazer, der den Doping-Vorwurf immer zurückgewiesen hatte, wurde für acht Jahre gesperrt.
Das Gericht in Südtirol hatte die strafrechtliche Untersuchung gegen den Leichtathleten mit der Begründung eingestellt, es gebe deutliche Beweise, dass Schwazers Urinprobe manipuliert worden sei. „Ich bin sehr glücklich, dass nach langem Warten endlich der Tag kommt, an dem Gerechtigkeit geschehen ist“, zitierte die italienische Nachrichtenagentur ANSA Schwazer aus einem von seiner Managerin Giulia Mancini übermittelten Statement.
Richter: Proben wurden bewusst manipuliert
Richter Pelino meinte in einem Gerichtsdokument, der mittlerweile 36-Jährige habe die Tat nicht begangen. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Proben verändert wurden, um den Sportler zu diskreditieren. Zudem kritisierte Pelino die Arbeit der WADA und des Leichtathletik-Weltverbandes.
„Die WADA ist entsetzt über die zahlreichen rücksichtslosen und unbegründeten Anschuldigungen des Richters gegen die Organisation und andere Parteien in diesem Fall“, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation am späten Donnerstagabend. Die WADA wies die Kritik des Bozener Richters Walter Pelino an der Doping-Sperre zurück und behält sich rechtliche Schritte vor.
Im Verlauf der Verfahren habe die WADA überwältigende Beweise unabhängiger Experten vorgelegt, welche die Richter für deren Theorien aber abgelehnt hätten, hieß es von der WADA. Man stehe zu den Beweisen und weise die diffamierende Kritik aufs Schärfste zurück.