Der ORF Tirol bekam Fotos vom 12. Februar von Autos mit ausländischem Kennzeichen vor Beherbergungsbetrieben in Ötz zugespielt. An den Autos waren deutsche und niederländische Kennzeichen angebracht. Der Polizeikommandant von Imst, Hubert Juen, sagt dazu, es handle sich offensichtlich um einen bei der Gemeinde angemeldeten Freizeitwohnsitz von niederländischen Staatsbürgern, „die Fahrzeuge stehen eigentlich das ganze Jahr da, man hat es auch überprüft“.
Keine Beanstandung durch die Polizei
Die Polizei erhielt am Sonntag eine anonyme Anzeige, überprüfte die zwei Betriebe in Ötz und beanstandete nichts. Auch der Besitzer des deutschen Autos wurde kontrolliert. Laut Juen handelt es sich hier um das Fahrzeug eines Rechtsanwaltes, der sich dort aus geschäftlichen Gründen aufgehalten hat.
Klar ist, dass nach der neuen Einreiseverordnung, die seit dem vergangenen Mittwoch gilt, der Aufenthalt streng an den beruflichen Aufenthalt gebunden ist. Eine Wochenendverlängerung zum Skifahren wäre keinesfalls erlaubt.
Deutscher konnte Polizei Geschäftszweck glaubhaft machen
Der Beherbergungs-Betreiber gab dem ORF dazu kein Interview. Hintergrund soll sich ein Immobiliengeschäft in Millionenhöhe gewesen sein. Er selbst, Vermieter und Geschäftspartner, sei am Samstag nach Deutschland gefahren. Der Geschäftspartner blieb noch bis Sonntag für Geschäfte in Tirol, wie er der Polizei glaubhaft machen konnte.
Dass Personen ihre Aufenthaltserlaubnis „ausschöpfen“, schließt der Polizist nicht aus. Einen Aufenthalt von ein paar Wochen würde er dezidiert ausschließen. Das könne er bei einem eintägigen Aufenthalt nicht machen, „aber sollte natürlich auch nicht sein“, so Juen.
Polizeiarbeit hat sich verändert
Die Polizei kontrolliert Liftparkplätze, Betriebe, Einreisen, Ausreisen und Dienstleister. Die Beamten haben mit den Covid-Verordnungen viele Aufgabenbereiche dazu bekommen. Auch in diesem Bereich könne man Schlupflöcher nicht ausschließen, so Juen. Die polizeiliche Arbeit habe sich während der Covid-19-Pandemie verändert, „wir haben in diesem Bereich viel zu tun, sind aber auch bemüht, dass wir das bestmöglich abwickeln“.
Seit 14. Jänner wurden 7.795 Beherbergungsbetriebe in Tirol überprüft, dabei gab es 131 Beanstandungen.