Gemeinsam mit Forscher*innen der Universität Innsbruck hat das Spin-off Sinsoma zwei neue Verfahren zur Identifizierung von Coronavirus-Mutationen entwickelt
Sinsoma GmbH
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Coronavirus

Sechs Fälle von Zweitansteckung

In Tirol haben sich sechs Personen, die bereits eine Coronavirus-Infektion durchgemacht hatten, erneut mit dem Virus angesteckt. Die Personen wurden zwischen Anfang Jänner und Mitte Februar ein zweites Mal positiv getestet. Bei ihnen wurde die zuerst in Südafrika nachgewiesene Mutation festgestellt, teilte das Land am Mittwoch mit.

Die Erstinfektionen fanden im Zeitraum von Ende September bis Anfang November statt. „Nach aktuell vorliegenden Informationen war bzw. ist in allen sechs Fällen bei der Zweitinfektion ein milder Verlauf zu verzeichnen“, sagte Elmar Rizzoli, Leiter des Coronavirus-Einsatzstabs beim Land. Er appellierte an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen einzuhalten und sich nicht auf das Vorhandensein von Antikörpern zu verlassen.

Wissenschaft forscht über Zweitinfektionen

Reinfektionen durch eine Mutation seien nach wie vor Gegenstand der derzeitigen Forschung. Aktuelle Fachartikel würden von wissenschaftlichen Untersuchungen berichten, in denen sich Genesene durch die zuerst in Südafrika nachgewiesene Mutation ebenso wie durch das derzeit generell vorherrschende Coronavirus ein zweites Mal anstecken können. Der Verlauf einer Infektion bzw. Erkrankung in Zusammenhang mit einer Erst- und Zweitinfektion sei derzeit noch Gegenstand von Untersuchungen, hieß es.

Zahl der Mutationsfälle in Tirol weiter gestiegen

Unterdessen stieg die Zahl der durch Voll- bzw. Teilsequenzierung bestätigten Mutationsfälle in Tirol auf nunmehr 343 an. Zudem gab es 192 Fälle, die eine PCR-Auffälligkeit aufweisen und somit als Verdachtsfälle eingestuft wurden. Neun Verdachtsfälle waren dazugekommen. Bei allen Fällen zusammen, also vollsequenziert, teilsequenziert und Verdachtsfälle, gab es einen Anteil von insgesamt 137 aktiv Positiven.

Rund 60 Prozent der bestätigten Fälle und der Verdachtsfälle entfielen auf den Bezirk Schwaz. 19 Prozent waren im Bezirk Kufstein und über zehn Prozent im Bezirk Innsbruck-Land zu verzeichnen. Fünf Prozent gingen auf die Landeshauptstadt Innsbruck, drei Prozent auf den Bezirk Reutte und etwas über einem Prozent jeweils auf die Bezirke Kitzbühel und Imst zurück. Unter einem Prozent der Fälle war im Bezirk Landeck zu verzeichnen. Der bisher einzige Verdachtsfall im Bezirk Lienz hat sich dagegen in den weiteren Sequenzierungen nicht bestätigt. Osttirol blieb damit derzeit der einzige Tiroler Bezirk ohne Mutation.

Zahlen in Tirol insgesamt stabil

In Tirol bleibt die Coronavirus-Lage ungeachtet der Maßnahmen rund um die Ausbreitung der Virusvariante weiter stabil. Mit 77,5 wies das Bundesland laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hinter Vorarlberg (71,8) weiter die zweitniedrigste 7-Tage-Inzidenz aller Bundesländer auf. Mit Stand Mittwochnachmittag wurden zudem 85 Infizierte in Krankenhäusern behandelt. Das sind um vier weniger als am Tag zuvor. 23 davon benötigten intensivmedizinische Behandlung (plus eins).

Unterdessen waren 923 Menschen mit dem Virus infiziert. Seit Dienstag kamen 117 positive Testergebnisse hinzu, gleichzeitig waren ebenso viele Menschen wieder gesund.

Eine weitere Person verstarb in diesem Zeitraum mit oder an einer Covid-19-Erkrankung. Die meisten Infektionen verzeichnete weiterhin der von der Mutante betroffene Bezirk Schwaz mit 171 Fällen. 156 Personen waren im Bezirk Kufstein aktiv positiv, 132 im Bezirk Innsbruck-Land. In Tirol wurden bisher 547.504 Testungen durchgeführt.