Mobilfunkmast
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Abschottung von Tirol macht sich bemerkbar

Die Mobilfunkdaten zeigen, dass es seit der Abschottung Tirols um etwa 80 Prozent weniger Reisen in andere Bundesländer gibt. Das zeigen Auswertungen des Telekomunternehmens A1 und der Firma Invenium. Die Mobilität innerhalb Tirols entspricht hingegen der anderer Bundesländer.

Die Gesamtmobilität in ganz Österreich ist nach den Lockerungen vom 8. Februar wieder im Steigen. Um die 65 Prozent der Österreicher legen seit dem Beginn des mittlerweile dritten „Soft-Lockdowns“ am Tag wieder mindestens eine Strecke von mehr als einem Kilometer zurück. Das ist vom langjährigen Schnitt von etwa 73 Prozent der Gesamtbevölkerung, die derart mobil ist, nicht mehr allzu weit entfernt.

Wie auch in anderen Bundesländern spiegelt sich dieses Gesamtbild im von der Abschottung betroffenen Tirol weitestgehend wieder. Große Unterschiede in der generellen Mobilität im Land seien auch nicht zu erwarten gewesen, da die Maßnahmen sich auf die Ausreise beziehen, die seit Freitag nur mit negativem aktuellen Covid-19-Test erlaubt ist.

Schon kurz vor Abschottung weniger Grenzverkehr

Sehe man sich aber landesgrenzüberschreitende Bewegungsmuster an, ist dies anders, erklärten der Verkehrswissenschafter Michael Cik von Invenium und Mario Mayerthaler von A1. Lassen sich von Innsbruck aus etwa am 5. Februar noch etwas größere Ausreiseströme in die umliegenden Bundesländer Vorarlberg und Salzburg, sowie etwas weniger ausgeprägt nach Oberösterreich oder Wien ablesen, war das Bild schon unmittelbar vor den Einschränkungen ab 12. Februar anders.

Aus der Tiroler Hauptstadt heraus gab es nur noch in Richtung Salzburg etwas gehäufte Ausreisebewegungen und schon deutlich weniger in Richtung Osttirol und Vorarlberg. „Wir haben also innerhalb des Bundeslandes Tirol die ‚normale‘ Mobilität, dann aber schon extrem wenig Verkehr in die anderen Bundesländer“, betonte Cik.

Maßnahmen zeigen starke Wirkung

Aus der Ski-Metropole Kitzbühel lassen sich am 5. Februar noch recht verteilt kleinere Bewegungsströme vor allem in viele Regionen im östlicheren Österreich nachvollziehen. Diese präsentierten sich am 12. Februar bereits stark reduziert. Für Kitzbühel könne man eine Reduktion der innerösterreichischen Mobilität über die Tiroler Landesgrenzen durch die Abschottung um bis zu 85 Prozent ausmachen. Für ganz Tirol seien es um die 80 Prozent, so Cik: „Man sieht, dass die Maßnahmen schon sehr stark gewirkt haben.“

Nur moderater Passanten-Anstieg in Innsbruck

Schlaglichtartig für Gesamt-Österreich betrachtet, haben sich die Öffnungsschritte ab Montag vergangener Woche unterschiedlich ausgewirkt: So hat sich das Passantenaufkommen in der Innsbrucker Innenstadt von der Kalenderwoche fünf auf sechs im Durchschnitt um 29 Prozent erhöht. Das ist im Vergleich zu anderen Städten ein geringer Anstieg. In der Klagenfurter Innenstadt betrug dieser beispielsweise 44 Prozent, am Wiener Stephansplatz gab es im Wochenvergleich einen Zuwachs von 50 Prozent.