Bereits mit Jahreswechsel läutete das Telefon bei der Drohnenversicherung in Hall Sturm: „Viele haben nachgefragt, wie sie ihre Drohne versichern müssen“, berichtet Hannes Fischler von der Flugversicherung „Air & More“ in Hall. Grund dafür ist die neue EU-weite Drohnenverordnung. Sie sieht vor, dass sich seit 1. Jänner 2021 alle Drohnenbetreiber registriert werden müssen, außerdem müssen auch Hobbypiloten die Drohnen versichern lassen.
Das wurde schon lange gefordert – vor allem auch von Berufspiloten. „Es sind extrem viele Wildflieger unterwegs“, erklärte Drohnenpilot Günther Gold. Die Drohnenverordnung soll mehr Sicherheit bringen, sie wurde deshalb von vielen schon lange erwartet.
Wille zur Verordnung ist da
Viele Hobbypiloten haben sich seitdem offenbar auch mit der Verordnung beschäftigt. 11.000 Österreicherinnen und Österreicher haben den neu vorgeschriebenen Drohnenführerschein bisher absolviert. Der Andrang sei immer noch groß, der Drohnenführerschein und die Registrierung seien jetzt einfacher und deutlich günstiger als zuvor, erklärt Flugexperte Benjamin Hetzendorfer vom ÖAMTC. Das trage viel zur Sicherheit im Luftraum und im öffentlichen Raum bei.
Lücken bei Umsetzung
DIe Verordnung sei wichtig und ein großer Wurf, betonte auch Drohnenversicherer Hannes Fischler. Trotzdem gäbe es noch einige Probleme. So hätten alle neuen Drohnen gleichzeitig mit der Verordnung auch eine CE-Klassifizierung erhalten sollen. Damit wäre auf einen Blick zu sehen, wo und wie mit der Drohne geflogen werden darf. Allerdings: „Bisher ist keine einzige Drohne mit einer solchen Kennzeichnung auf den Markt gekommen“, kritisiert Fischler.
Im Moment gilt also eine Übergangsfrist, – wenn diese mit Ende 2022 aber abläuft, dürfen die alten Drohnen ohne Kennzeichnung nur mehr sehr eingeschränkt geflogen werden. Damit würden viele der Drohnen auf dem Sondermüll landen, glaubt Fischler. „Das wäre extrem schade, das ist Hightech-Elektronik“.
Petition an Ministerin gestartet
Gemeinsam mit weiteren Drohnenexperten und ihren Kunden startete die Tiroler Drohnenversicherer deshalb eine Petition. Sie richtet sich an die Ministerin für Umweltschutz und Technologie, Leonore Gewessler (Die Grünen). Die Ministerin solle sich dafür einsetzen, dass die Drohnen auch nachträglich zertifiziert werden könne, so könnte viel Sondermüll vermieden werden, glaubt Fischler.