Das Transplantationszentrum an der Universitätsklinik hatte in den vergangenen 40 Jahren immer wieder medizinisches Neuland beschritten, etwa bei der ersten Herztransplantation Österreichs oder bei der ersten doppelseitigen Handtransplantation weltweit. Die aktuelle Forschungsarbeit versucht unter anderem, den Spendermangel zu bekämpfen.

Auch ältere Organe können akzeptiert werden
Derzeit wird am Transplantationszentrum in Innsbruck ein Weg verfolgt, Organe mit Maschinen zu konservieren und zu regenerieren. Das Verfahren nennt sich „Maschinen-Perfusion“. Das Ziel ist eine Qualitätsverbesserung bei Spenderorganen, erklärt der Leiter der Transplantationschirurgie in Innsbruck Stefan Schneeberger. Man akzeptiere beispielsweise ältere Organe, man untersuche sie aber mit Hilfe dieser Maschinen ganz genau, um konkret sagen zu können „trotz des hohen Alters ist dieses Organ gut geeignet für die Transplantation“.

Spenderherz wird am Schlagen gehalten
Ein Spenderherz kann in einer speziellen Maschine künstlich am Schlagen gehalten werden. Das Organ wird dabei mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dabei kann es untersucht werden und unter Umständen auch einen längeren Transport unbeschadet überstehen.
Sendungshinweis:
Mehr über das Transplantationszentrum Innsbruck sehen Sie im Österreich-Bild
„Die Lebensretter“
Sonntag, 14.2.2021
18.25 in ORF 2
Das erweitere den Kreis der potenziellen Spender, sagt Julia Dumfarth, die das Herz-Transplant-Programm in Innsbruck leitet. Wenn etwa Organe von außerhalb des Euro-Transplantraumes angeboten werden, wie etwa aus Schweden, Großbritannien oder Rumänien, dann könne man diese Organe akzeptieren und auch eine Flugzeit von zweieinhalb oder drei Stunden in Kauf nehmen. Man könne beginnen, Organe zu transplantieren, die man jetzt unter den jetzigen Umständen ablehnen würde, so Dumfarth, weil man den Eindruck habe, dass das Organ eine Lagerung auf Eis nicht überstehen würde und nicht mehr gut für eine Herztransplantation funktionieren würde.

Heilung von Organen außerhalb des Körpers
Die große Vision für die Zukunft geht noch einen Schritt weiter in einem Bereich, in dem Stefan Schneeberger und seine Kollegen in Innsbruck international vorne mit dabei sind: Er glaubt, dass man Organe von Menschen reparieren und etwa Teile austauschen kann. Man könnte die Funktion außerhalb des Körpers steigern und dann das geheilte Organ wieder zurück operieren.