Der Baukran für den Bau der Ersatzbrücke über den Villgratenbach zur Firma E.G.O. steht bereits.
Land Tirol/BBA Lienz
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Wirtschaft

Mehr Hochwasserschutz am Villgratenbach

Der Hochwasserschutz in Osttirol wird ausgebaut. Eine Geschiebesperre am Schluchtausgang des Villgratenbachs und anderen Maßnahmen sollen Heinfels und Sillian vor einem 100-jährigen Hochwasser schützen.

Die Geschiebe- und Wildholzsperre beim Schluchtausgang des Villgratenbachs wird über 20 Meter breit, rund zwölf Meter hoch und 93 Meter lang. Sie soll in Zukunft 50.000 Kubikmeter Material halten können – eine Menge, die dem Volumen entspricht, das in 20 olympische Schwimmbecken passt.

Gemeinsam mit Hochwasserdämmen und Schutzmauern soll die Sperre das Ortszentrum von Heinfels und Teile von Sillian schützen, wenn der Villgratenbach zu viel Wasser führt. Die neuen Baumaßnahmen sollen einem 100-jährigen Hochwasser trotzen können.

Beim TIWAG-Krafthaus am Schluchtausgang entsteht eine Geschiebesperre, die 50.000 Kubikmeter Material aus dem Villgratenbach zurückhalten kann
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Eine Geschiebesperre beim Schluchtausgang soll 50.000 Kubikmeter Material zurückhalten können

Umfassende Arbeiten

Zunächst wird am Villgratenbach eine Sperre beim TIWAG-Krafthaus am Schluchtausgang errichtet. Die Geschiebesperre wird so ausgeführt, dass sie für Fische passierbar ist. Um eine Eintiefung des Gewässers zu verhindern, werden quer zur Flussrichtung verlaufende Steinreihen errichtet. Eine dort befindliche Zufahrtsbrücke wird angehoben und flussaufwärts verschoben. Außerdem wird ein Begleitdamm gebaut und die Hochwasserschutzmauer in dem Bereich erhöht.

In der Verlängerung der bestehenden Schutzmauer entsteht ein neuer Hochwasserschutzdamm, der bis unmittelbar vor die Schlossmühlbrücke reichen wird. In Summe wird das Ufer linksseitig auf einer Länge von einem halben Kilometer angehoben.

Bauland ist derzeit noch gelbe Zone

„Osttirol hat in den vergangenen Jahren sowohl die Wucht des Wassers als auch die Schutzwirkung des Hochwasserschutzes erfahren“, erinnerte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) an das Hochwasser 2018: Damals konnten Schutzmaßnahmen an der Drau und am Unterlauf des Villgratenbachs verhindern, dass Siedlungsgebiet überschwemmt wurde.

Nun startet das Projekt Hochwasserschutz am Villgratenbach in die zweite und letzte Phase der Baumaßnahmen. Das Gesamtvorhaben kostet das Landwirtschaftsministerium, Land Tirol und die Gemeinde Heinfels 8,7 Millionen Euro. Bis 2024 sollen dann insgesamt 47,5 Hektar Fläche geschützt sein – darunter 128 Wohngebäude, Betriebe und 32 Hektar Bauland, das im Gefahrenzonenplan momentan noch als gelbe Zone ausgewiesen wird.