Eingestürzte Eishalle in Sterzing
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Chronik

Südtirol: Eishalle in Sterzing eingestürzt

In Sterzing ist Mittwochfrüh das Dach der dortigen Eissporthalle eingestürzt. Grund für den Zusammenbruch könnten Schneemassen gewesen sein. Verletzt wurde niemand, am Dienstag hatten noch Kinder darin trainiert. Die Halle ist komplett zerstört.

Ein Spaziergänger hatte den Einsturz kurz nach 7.00 Uhr bemerkt und die Freiwillige Feuerwehr Sterzing alarmiert. Das Dach der Halle, sei mit einem lauten Krach zusammengestürzt, so seine Schilderung. Die Feuerwehr war nach wenigen Minuten vor Ort, erklärte Kommandant Martin Soraruf. Er sprach von einem Totalschaden: „So etwas habe ich überhaupt noch nie gesehen. Es ist eine furchtbare Sache, aber glücklicherweise ist niemand zu Schaden gekommen.“

Gestern trainierten noch Kinder

Rund 20 Kinder und Jugendliche hatten am Dienstag noch in der Halle trainiert. Zum Zeitpunkt des Unglücks war das Gebäude allerdings geschlossen. Dennoch suchten die Rettungskräfte sicherheitshalber mit einem Sonargerät nach möglichen Verschütteten. Das gesamte Gelände wurde abgesperrt, Stromleitungen vom Netz genommen und das Wasser abgedreht. Bei der eingestürzten Eishalle handelt es sich um einen Totalschaden. Sie muss wohl abgerissen werden.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr bei der eingestürzten Eishalle in Sterzing
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Einsatzkräfte der Feuerwehr bei der eingestürzten Eishalle in Sterzing
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Eingestürzte Eishalle in Sterzing
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Eissporthalle Sterzing

Die Weihenstephan Arena wurde 1983 gebaut und ist Heimstätte der lokalen, derzeit in der Alpen Hockey Liga spielenden Eishockeymannschaft WSV Wipptal Broncos. In der Halle wurde auch Publikumseislaufen angeboten.

Schnee als mögliche Ursache

Ob das Dach des rund 1.500 Sitzplätze umfassende Stadions tatsächlich aufgrund von Schnee eingestürzt ist, müsse erst geklärt werden, hieß es. Ersten Informationen zufolge sollen lediglich 30 Zentimeter sowie etwas Neuschnee auf dem Dach gelegen sein. Allerdings ist seit Anfang Dezember in Sterzing dreimal soviel Niederschlag gefallen wie im langjährigen Durchschnitt. Die Halle soll regelmäßig kontrolliert worden sein. Im Vorfeld hatte man nicht auf mögliche verdächtige Geräusche geachtet. Fachleute sollen nun klären, warum es zu dem Einsturz gekommen ist. Die Carabinieri ermitteln.

Staatsanwaltschaft wird ermitteln

Der Konsumentenschutzverband Codacons brachte den Dacheinsturz bei der Staatsanwaltschaft von Bozen und dem Rechnungshof ein. „Nur durch Zufall ist das Dach in einem Moment eingestürzt, in dem sich niemand im Gebäude aufgehalten hat“, so Codacons-Präsident Carlo Rienzi in der Aussendung.

Es müssen nun „umgehend Ermittlungen eingeleitet werden“, schließlich sei man „haarscharf an einer Tragödie vorbeigeschrammt“. Die Sicherheit der Gebäudestruktur, die Planung sowie die Stabilität der Anlage müsse nun geprüft werden, um festzustellen, ob jemand strafrechtlich für den Vorfall haften muss.