Rathaus Innsbruck mit Balkon
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Innsbruck: SPÖ für Zusammenarbeit mit Neos

Die SPÖ ist für die Einbindung von Neos in die Innsbrucker Stadtkoalition. Das erklärte am Mittwoch SPÖ-Stadtparteiobmann Benjamin Plach gegenüber der Austria Presseagentur (APA). Bürgermeister Georg Wili (Grüne) erklärte, dass die Verhandlungen nach wie vor laufen würden.

Für Benjamin Plach war nun allerdings weiterhin Bürgermeister Georg Willi (Grüne) am Zug, der nach der Wahl von Stadtrat Markus Lassenberger (FPÖ) zum nicht-amtsführenden Vizebürgermeister angekündigt hatte, neue Mehrheiten im Gemeinderat suchen zu wollen. Der Bürgermeister solle nun die Optionen auf den Tisch legen, „er muss ein Angebot stellen“, verdeutlichte Plach.

Benjamin Plach
ORF
Benjamin Plach sieht Bürgermeister Georg Willi am Zug

Die Möglichkeit eines freien Spiels der Kräfte im Stadtparlament sei gegeben, aber bei weitreichenden Beschlüssen – wie etwa beim Budget – stelle er sich das schwierig vor, gab er zu Bedenken. Von Neuwahlen zeigte er sich ebenso wenig begeistert: „Mitten in einer Pandemie sollte es ums Weiterarbeiten gehen“.

ÖVP will Beratungen der Parteigremien abwarten

Die ÖVP hielt sich bedeckter und meinte lediglich: „Von den Neos gibt es nur die Bereitschaft Gespräche zu führen, es gibt weder eine konkrete Zusage noch Absage zu reiner koalitionären Zusammenarbeit“, sagte Stadtparteiobmann Christoph Appler der APA. Man wolle sich nicht an gegenseitigen Schuldzuweisungen und Unterstellungen beteiligen. Auch die Volkspartei räumte der Pandemiebekämpfung oberste Priorität ein und will Beratungen der Parteigremien Ende der Woche abwarten.

Christoph Appler
ORF
Stadtparteiobmann Christoph Appler will sich nicht an Schuldzuweisungen und Unterstellungen beteiligen.

Willi will SPÖ und ÖVP Zeit für Beratung geben

Aus dem Büro von Bürgermeister Georg Willi hieß es am Mittwoch nur, dass die Verhandlungen nach wie vor am Laufen seien, fixiert sei weiterhin nichts. Man wolle außerdem den Koalitionspartnern SPÖ und ÖVP die Zeit geben, sich intern zu beraten – das würden auch die Grünen tun. Mit dem vierten Noch-Partner, der Partei Für Innsbruck (FI), habe man allerdings weiterhin keine Gespräche geführt.

Georg Willi
ORF
Georg Willi hat mit Koalitionspartner FI kein mehr Gespräch geführt

Willi machte FI für die Wahl Lassenbergers verantwortlich, da die Partei offenbar in geheimer Abstimmung den Kandidaten der Opposition und nicht Elisabeth Mayr (SPÖ) als Koalitionskandidatin gewählt hatte – mehr dazu in Bürgermeister Willi sucht neue Mehrheiten.

Neos bereit für Zusammenarbeit

Neos-Mandatarin Julia Seidl betonte weiterhin ihre Bereitschaft für eine Zusammenarbeit. Allerdings pochte sie auf ein gemeinsames Gespräch mit ÖVP, SPÖ und Grünen.