Für Benjamin Plach war nun allerdings weiterhin Bürgermeister Georg Willi (Grüne) am Zug, der nach der Wahl von Stadtrat Markus Lassenberger (FPÖ) zum nicht-amtsführenden Vizebürgermeister angekündigt hatte, neue Mehrheiten im Gemeinderat suchen zu wollen. Der Bürgermeister solle nun die Optionen auf den Tisch legen, „er muss ein Angebot stellen“, verdeutlichte Plach.
Die Möglichkeit eines freien Spiels der Kräfte im Stadtparlament sei gegeben, aber bei weitreichenden Beschlüssen – wie etwa beim Budget – stelle er sich das schwierig vor, gab er zu Bedenken. Von Neuwahlen zeigte er sich ebenso wenig begeistert: „Mitten in einer Pandemie sollte es ums Weiterarbeiten gehen“.
ÖVP will Beratungen der Parteigremien abwarten
Die ÖVP hielt sich bedeckter und meinte lediglich: „Von den Neos gibt es nur die Bereitschaft Gespräche zu führen, es gibt weder eine konkrete Zusage noch Absage zu reiner koalitionären Zusammenarbeit“, sagte Stadtparteiobmann Christoph Appler der APA. Man wolle sich nicht an gegenseitigen Schuldzuweisungen und Unterstellungen beteiligen. Auch die Volkspartei räumte der Pandemiebekämpfung oberste Priorität ein und will Beratungen der Parteigremien Ende der Woche abwarten.
Willi will SPÖ und ÖVP Zeit für Beratung geben
Aus dem Büro von Bürgermeister Georg Willi hieß es am Mittwoch nur, dass die Verhandlungen nach wie vor am Laufen seien, fixiert sei weiterhin nichts. Man wolle außerdem den Koalitionspartnern SPÖ und ÖVP die Zeit geben, sich intern zu beraten – das würden auch die Grünen tun. Mit dem vierten Noch-Partner, der Partei Für Innsbruck (FI), habe man allerdings weiterhin keine Gespräche geführt.
Willi machte FI für die Wahl Lassenbergers verantwortlich, da die Partei offenbar in geheimer Abstimmung den Kandidaten der Opposition und nicht Elisabeth Mayr (SPÖ) als Koalitionskandidatin gewählt hatte – mehr dazu in Bürgermeister Willi sucht neue Mehrheiten.
Neos bereit für Zusammenarbeit
Neos-Mandatarin Julia Seidl betonte weiterhin ihre Bereitschaft für eine Zusammenarbeit. Allerdings pochte sie auf ein gemeinsames Gespräch mit ÖVP, SPÖ und Grünen.