Photovoltaikpanele im Sonnenstein
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Umwelt

Neue Klima- und Energie-Modellregionen

Mehrere Regionen wollen in den nächsten drei Jahren eine nachhaltige Energieversorgung aufbauen. So wollen sie weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Fünf Regionen starten in die erste Phase, zwei bereits zertifizierte Regionen setzen ihre bisherigen Aktivitäten fort.

Das Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen (KEMs)“ des Klima- und Energiefonds des Bundes unterstützt seit 2009 heimische Regionen bei der Planung und Umsetzung von gezielten Klimaschutzmaßnahmen. Heuer starten fünf Regionen in Tirol – Wipptal, Kufstein und Umgebung, im Lechtal, im westlichen Mittelgebirge und im Außerfern – in die erste Programmphase.

Österreichweit sind 14 neue Regionen mit dabei. Damit konnte die Zahl der Tiroler Modellregionen mehr als verdoppelt werden. Die bereits zertifizierten Regionen ‚Energiebündel Imst‘ und Landeck setzen heuer ihre bisherigen Aktivitäten weiter fort. Um die aufgebauten Strukturen und Netzwerke weiter zu stärken und zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zu realisieren, treten diese Modellregionen in die dreijährige Weiterführungsphase ein.

Der Aufbau eines regionalen E-Carsharing-Modells war einer der Schwerpunkte der ehemaligen KEM Leukental
Regio-Tech
Der Aufbau eines regionalen E-Carsharing-Modells war einer der Schwerpunkte der ehemaligen KEM Leukental

Start für nachhaltig wirksame Projekte

Als neue Tiroler Klima- und Energiemodellregionen wurden die Regionen ‘Klimafit Wipptal‘, ‚KUUSK – Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl‘, ’Tiroler Lech‘, ‚Westliches Mittelgebirge‘ und ‚Zwischentoren‘ im Außerfern zertifiziert. In den kommenden drei Jahren wollen sie eine nachhaltigere Energieversorgung stärken und sich möglichst unabhängig von fossilen Energieträgern machen. Sie sollen dabei als Vorbild für andere Regionen dienen, innovative regionale Projekte vorantreiben und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen.

Das Vorhaben beginnt mit einer einjährigen Konzeptphase, um die Möglichkeiten zu klären. In den darauffolgenden zwei Jahren werden konkrete Maßnahmen und Projekte in den Bereichen erneuerbare Energie, Reduktion des Energieverbrauchs, nachhaltiges Bauen, Mobilität, Landwirtschaft, Tourismus und Bewusstseinsbildung umgesetzt. Das soll gemeinsam mit Partnern aus der Region geschehen. Der Klima- und Energiefonds Österreich fördert die Regionen mit bis zu 145.000 Euro, wobei 25 Prozent der Fördersumme aus der Region selbst stammen.

KEM Energiebündel Imst: Die Aktion „Schulweg ist Fußweg“ in Imst wurde als vorbildliches Mobilitätsprojekt ausgezeichnet
Energie Tirol
KEM Energiebündel Imst: Die Aktion „Schulweg ist Fußweg“ in Imst wurde als vorbildliches Mobilitätsprojekt ausgezeichnet

Klimawandel zeigt sich auch regional

Neben den Energie-Modellregionen gibt es auch Initiativen um regional dem Klimawandel entgegenzuwirken. So erarbeiten Klimawandel-Anpassungsregionen, wie zum Beispiel die KLAR Kaunergrat, Strategien, um sich klimabedingten Änderungen von Niederschlag, Temperatur oder Vegetation anzupassen – etwa die Bewässerung trockener Felder mit gesammeltem Regenwasser. Dabei kooperieren sie mit regionalen Partnern, wie dem Regionalmanagement, dem Naturpark und dem Tourismusverband.

Um weitere Tiroler Regionen auf eine Bewerbung als Klima- und Energiemodellregion oder Klimawandel-Anpassungsmodellregion vorzubereiten, fanden 2020 Infoveranstaltungen und Workshops im Pitztal, Stanzertal, Wipptal, Pillerseetal und Leukental sowie in Osttirol und dem Bezirk Reutte statt. Die Umsetzung und Begleitung dieses Projektes, das mit knapp 40.000 Euro vom Land Tirol unterstützt wurde, erfolgte durch die Systempartner des Landes, der Energie Tirol, dem Klimabündnis Tirol und der alpS GmbH sowie in Kooperation mit den Regionalmanagements.