Schülerin sitzt vor Laptop
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Bildung

Elternvertreter wollen Schulen aufrüsten

Konkrete Vorschläge und Forderungen hat der Landeselternverband Tirol für den weiteren Schulbetrieb. Unter anderem fordern die Elternvertreter die Aufrüstung der Schulen mit mobilen Luftreinigern. Bei Land und Bildungsdirektion verweist man auf laufende Bemühungen.

In dem offenen Brief, der unter anderem an Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und an Bildungsdirektor Paul Gappmaier gerichtet wurde, drückte der Landeselternverband seine Unzufriedenheit mit der neuerlichen Verlängerung des Lockdowns aus, denn dadurch verlängere sich auch die Phase des Distance Learnings. Allerdings zeigten die Elternvertreter Verständnis für diese Maßnahme, sofern sich dadurch die Infektionszahlen senken lassen.

Allerdings müssten einige Voraussetzungen geschaffen werden, um die zu erwartenden Probleme für die Schülerinnen und Schüler einzudämmen und abzufedern, so der Elternverband in dem Schreiben. So bedürfe es neben einem Konzept zur Entlastung der öffentlichen Verkehrsmittel auch eine Aufrüstung der Schulen mit mobilen Luftreinigern sowie detaillierter Strategien für Schichtbetrieb und Distance Learning.

Viele Leute in einem Bus
ORF
Der Landeselternverband Tirol fordert eine Entlastung der Öffentlichen Verkehrsmittel

Tiroler Verantwortliche nehmen Bund in die Pflicht

Die Tiroler Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Bildungsdirektor Paul Gappmair äußern sich einer Reaktion positiv dazu, dass die Eltern sich grundsätzlich bereit erklären würden, notwendige Gesundheitsmaßnahmen mitzutragen. Gleichzeitig zeigen sie Verständnis für die Forderungen, sie würden aber zum Großteil den Bund betreffen. Man sei im Austausch mit dem zuständigen Ministerium, um praktikable Lösungen für den Schulbetrieb zu finden, heißt es in einer Aussendung vom Mittwoch.

Darin verweisen Palfrader und Gappmair auf die bisherigen Bemühungen in Tirol selbst, angefangen von Verhandlungen für einen späteren Schulbeginn für ältere Schüler im Raum Innsbruck, um mit Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts den Andrang bei den öffentlichen Verkehrsmitteln zu verringern. Außerdem gebe es massive Bemühungen, um die Digitalisierung in den Schulen samt notwendiger Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer voranzutreiben. Was Luftfilter anbelangt, seien in erster Linie die Schulerhalter zuständig. Andererseits würden Experten nach wie vor regelmäßiges Lüften für den nötigen Luftaustausch in den Klassen empfehlen, so die Aussendung.

Elternvertreter vermissen Pläne für späteren Schichtbetrieb

Es würden immer noch entsprechende Pläne fehlen, um bei der geplanten Wiederaufnahme des Unterrichts in drei Wochen in den Schulen den Schichtbetrieb zu regeln, wird kritisiert. Dabei liege es auf der Hand, dass der Schichtbetrieb etwa an einer jahrgangsgemischten Volksschule mit rund zehn Schülern pro Schulstufe anders organisiert sein müsse als an einer mittleren oder höheren Schule mit mehreren Klassen pro Jahrgang und jeweils bis zu 36 Schülern.

Zudem machen sich die Elternvertreter für die Verbesserung des Distance Learnings stark. Es werde aus Sicht der Eltern immer erst dann die weitere Vorgangsweise überlegt, wenn eine neuerliche Verlängerung des Lockdowns verkündet werde.

Einzel- oder Kleingruppencoachings am Nachmittag

Die Elternvertreter erwarten sich ein Konzept, das neben verpflichtenden Grundregeln wie regelmäßigem Feedback und regelmäßiger Kommunikation zwischen Schülern, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten auch die Einbindung von Lehramtsstudierenden für Nachhilfe oder Lernbegleitung und Entlastung der Lehrpersonen umfasst, hieß es in dem Schreiben. Dies könne in Präsenz oder online beispielsweise in Form von Einzel- oder Kleingruppencoachings am Nachmittag erfolgen, lautet ihr Vorschlag.

Durch das Distance Learning komme die individuelle Ansprache der Schüler viel zu kurz, das habe zur Folge, dass Verständnisschwierigkeiten oder andere Probleme nicht zur Sprache kommen, machten die Elternvertreter aufmerksam. Auch hier könnten Maßnahmen wie Nachhilfe, Lernbegleitung, Einzel- und Kleingruppencoachings Abhilfe schaffen.

Hybrider Unterricht soll forciert werden

Zudem wäre es sinnvoll, den hybriden Unterricht – Präsenzunterricht, der zeitgleich online angeboten wird – zu forcieren. So könnten trotz des Schichtbetriebs alle Schüler am Unterricht nach Stundenplan teilnehmen, und einzelne Schüler oder ganze Klassen in Quarantäne wären nicht benachteiligt.