Antigentest-Probe wird bearbeitet
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Coronavirus

Andrang zu Tests hält sich in Grenzen

Noch sehr überschaubar ist derzeit der Andrang zu den Coronavirus-Mutationstests im Bezirk Kitzbühel. So haben sich in St. Johann bis Freitagmittag nicht einmal sechs Prozent der Bevölkerung zum Test angemeldet. Die Motive, warum sich Menschen testen lassen, sind sehr unterschiedlich.

St. Johann in Tirol im Bezirk Kitzbühel, hat rund 9.500 Einwohner, bis Freitagmittag haben sich erst 550 Personen zu einem Test angemeldet. Der Bürgermeister von St. Johann, Hubert Almberger (ÖVP), zeigt sich etwas enttäuscht: „Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen noch mehr werden“, sagt er. Womöglich liege es am Wetter, meint er und zeigt auf den mittlerweile blauen Himmel. „Viele sind wohl auch Skifahren gegangen“, findet er eine Erklärung mit kritischem Unterton.

Lob hingegen hat Almberger für die Organisation vor Ort parat. „Alles läuft absolut reibungslos“, streicht er heraus. Er erwarte sich auch dank dieser bis zum Montag doch noch eine Durchtestung der Bevölkerung im Einzugsgebiet von „bis zu 60 Prozent“. Aber auch 50 Prozenten seien „akzeptabel“, schiebt er nach.

Getestete nehmen es mit Humor

An Ort und Stelle im Kaisersaal sind die Testpersonen zu Scherzen aufgelegt. „Schade, dass es ein Rachenabstrich ist, ich habe mich schon so auf den Nasenabstrich gefreut“, sagt eine Frau lachend bei einer Anmeldestation. Das Personal, das die Abstriche vornimmt, ist weniger spaßbereit und eher um Sachlichkeit bemüht. Nach der Frage, ob man schon einmal einen solchen Abstrich gemacht habe, folgt die handfeste Aufforderung, den Mund ganz weit aufzumachen.

Manchem verschlägt es angesichts dieses Abstrichs fast die Sprache. „Ich möchte einfach Gewissheit haben“, sagt ein Mann nach seiner Motivation zur Testteilnahme befragt und räuspert sich dabei mehrmals. Ein Mann Mitte 60 meint hingegen, dass er auch auf seine 95-jährige Mutter Rücksicht nehmen wolle. „Es ist bereits mein zweiter PCR-Test“, erklärt er.

Gesellschaftlicher Beitrag durch Tests

Etwas weiter gefasst und gesellschaftspolitischer ist die Intention einer Frau Anfang 40. „Es ist der einzige Weg zurück zur Normalität“, sagt sie. Deshalb teste sie sich „so oft es nur geht“. Auch ein Mann um die 30 sieht die Situation ähnlich: „Ich will damit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten“.

Neben anderen, pragmatischen Gründen, wie etwa der Niederschwelligkeit des Angebots, gibt es auch Stimmen, die die nahenden Hahnenkammrennen im Blick haben. „Ich lasse mich wegen der Rennen und auch aus den damit verbundenen wirtschaftlichen Gründen testen“, meint eine Frau, die ein kleines Kind mit hat.

Noch wenige Anmeldungen für Samstag

Unabhängig von der Testintention wird allen Getesteten im Kaisersaal gleichermaßen in Aussicht gestellt, das Testergebnis „spätestens morgen“ per SMS zu erhalten. „Hoffentlich negativ, sonst steht die Quarantäne an“, ist eine Frau, die die angemeldeten Personen empfängt und ihre Anmeldungen scannt, zu einem kleinen Scherz aufgelegt.

Am Samstag werden es jedenfalls voraussichtlich weniger Personen sein, die die sachliche Ankündigung oder etwaige Scherze zu hören bekommen. „Derzeit sind für morgen weniger Menschen als heute angemeldet“, sagt ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Ob die Hoffnung des Bürgermeisters auf eine höhere Beteiligung aufgeht, scheint also derzeit noch ungewiss.