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Wirtschaft

Skischulen fühlen sich im Stich gelassen

Viele Skigebiete sind seit 24. Dezember geöffnet und auch Skischulen dürfen öffnen, allerdings nur für „Privatstunden“. Das sorgt für großen Ärger, für viele Skischulen lohnt sich der Betrieb ohne Gruppenkurse nicht.

Viel zu kurzfristig und immer zu knapp würden die Skischulen von den aktuellen Regelungen erfahren, kritisierte Urs Weber von der Skischule Total in Rinn/Tulfes. Garade die Skischulen im Ballungsraum rund um Innsbruck würden in der Weihnachtszeit von Kursen mit einheimischen Kindern leben, so Weber. Die letzten Tage habe Weber mit Zu- und Absagen verbracht.

Im Stich gelassen fühlt sich auch Walter Lamprechter von der Skischule Sport aktiv in Seefeld. Man erfahre immer als Betroffener immer als Letzter, was man dürfe und was nicht. Über 60 Anmeldungen und zahlreiche weitere Anfragen für einen Kurs mit einheimischen Kindern ab dem 28. Dezember habe er jetzt wieder absagen müssen. Das sei vor allem für die Kinder aus der Region sehr schade.

Skischulbetreiber sehen „Schikane“

99,9 Prozent der Skischulen seien aufgrund der neuen Verordnung mehr oder weniger zum Nichtstun gezwungen, erklärte Richard Walter, Leiter der Skischule Arlberg und Präsident des österreichischen Skischulverbandes. Er bezeichnet die Regelung als einen „Wahnsinn“ und als „Schikane“. Dass man eigentlich offen haben darf, nütze niemandem, da ohnehin keine Gäste kommen könnten und Einheimische keine Privastunden nehmen würden.

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Bob anstatt Ski. Die einheimischen Kinder müssen weiter auf den Skikurs weiter.

Man hoffe jetzt zumindest auf eine Entschädigung, zahlreiche Skischulen seien wirtschaftlich nämlich massiv gefährdet, betonte Walter. Zudem habe man zahlreiche Mitarbeiter von der Bürokraft bis hin zu den Skilehrern zuerst mühsam gesucht, um ihnen jetzt schlussendlich doch absagen zu müssen.

Hoffen auf Februar

Dass im Jänner nach dem Lockdown Gäste kommen, bezweifeln viele Skischulbetreiber. Ihre Hoffnung liegt jetzt auf dem Februar. Die Verluste werden bis dahin aber groß sein: Das Hauptgeschäft sei traditionellerweise rund um Weihnachten und hier würden die Skischulen nahezu all ihre Einnahmen verlieren. Urs Weber rechnet in seiner Skischule mit einem Ausfall von über 60 Prozent.

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Die mehr als 300 Tiroler Skischulen mit über 7.000 Skilehrerinnen und Skilehrern sind verunsichert

Während die Skischulen in höher gelegenen Tourismusgebieten ab Februar noch einiges aufholen könnten, sei das im Ballungsraum rund um Innsbruck sehr schwierig, so Weber. Ihn ärgert besonders die Art und Weise, wie derzeit Regelungen kommuniziert werden. Und auch der sehr kurzfristige Zeitpunkt der Bekanntgabe von Verordnungen mache es sehr schwierig, planen zu können.