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Wirtschaft

Mutteralmbahn geht an All-inklusive-Profi

Dienstagabend haben die Gemeinderäte der Eigentümerorte Mutters und Götzens über den Verkauf der Muttereralmbahn entschieden. Der Tourismusverband Innsbruck als Mehrheitseigentümer hatte schon im Vorfeld für den Verkauf gestimmt. Ab Mai 2021 soll das Familienskigebiet einem slowakischen Betreiber gehören.

Nun ist Tatry Mountain Resorts (TMR) am Zug. Für das slowakische Unternehmen ist Österreich kein Neuland. 2019 hat man bereits in Kärnten in den Mölltaler Gletscher investiert.

All-inklusive-Pakete für Skitouristen

Mit 3,2 Millionen Euro hat TMR mit Abstand den höchsten Preis für die Muttereralmbahn geboten. TMR betreibt zahlreiche Skiresorts in Mittel- und Osteuropa – Bergbahnen, Bike und Aquaparks, Hotels und ein Skipasssystem. Also sozusagen All-inklusive-Pakete für Skitouristen. Mit dem Kauf der Muttereralmbahn hat der Investor auch den Zusammenschluss mit der Axamer Lizum im Auge.

Noch-Eigentümer betonen Bemühungen

Die Noch-Eigentümer der Muttereralmbahn – der Tourismusverband Innsbruck und die Gemeinden Mutters und Götzens – hätten gerne einen heimischen Käufer gehabt, jedoch nicht gefunden, betont einmal mehr Karl Gostner, Obmann des Mehrheitseigentümers Tourismusverband Innsbruck. „Ich habe mehrfach versucht, Tiroler Unternehmer dazu zu bringen, die Bahn zu kaufen und die Schulden zu übernehmen. Das ist mir leider nicht gelungen. Ich habe auch versucht, eine Holding aus den Bahnen rund um Innsbruck zu schaffen, um da Synergien zu schaffen.“ Letztendlich sei alles gescheitert.

15.000 neue Gäste im ersten Jahr erwartet

In punkto Arbeitsplätze gibt es laut Stefan Klotz, Geschäftsführer der Muttereralmbahn positive Signale des Käufers, zudem erwarte man neue Kundenschichten. „TMR bedienen mit ihrem Skipass-System über zwei Millionen Kunden. Ihre Intention ist, dass sie im ersten Jahr knapp 15.000 Gäste in die Region Innsbruck/Mutters/Natters/Götzens bringen.“

Ob der neue Eigentümer als All-inklusive-Profi nicht auch heimischen Unternehmen Konkurrenz machen wird – angefangen von der Skischule bis hin zur Gastronomie – weiß aus heutiger Sicht niemand.