Wolf
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Tiere

Grüne: Herdenschutz statt Wolfsabschuss

Das Landesverwaltungsgericht Salzburg hat am Montag den Bescheid zum Abschuss eines „Problemwolfes“ aufgehoben. WWF und Naturschutzbund hatten zuvor Beschwerde gegen den Bescheid erhoben. Die Tiroler Grünen sehen sich darin bestätigt, dass Abschuss nicht die Lösung des Problems ist.

Den Abschussbescheid hatte die Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau im Juni 2020 ausgestellt, nachdem der Wolf im Sommer 2019 auf der Tofernalm im Großarltal 24 Schafe und drei Rinder gerissen hatte. Seitens des Landes Salzburg wurde das Tier als Problemwolf eingestuft.

Nicht alle Schutzmaßnahmen ergriffen

Den Antrag auf „Entnahme“ des Wolfs hatte die Agrargemeinschaft Tofernalm gestellt. Das Landesverwaltungsgericht stellte fest, dass den Antrag der Jagdinhaber, nicht aber die Agrargemeinschaft hätte stellen sollen. Zudem blieb die Antragstellerin auch den Nachweis schuldig, genügend Maßnahmen zum Schutz der Schafe ergriffen zu haben – mehr dazu in „Problemwolf“ darf nicht abgeschossen werden.

In Tirol hat die Politik trotz Druck von Seiten der Bauernvertreter bewusst nicht auf einen Abschuss gedrängt, weil, wie seitens der schwarz-grünen Regierungsvertreter betont wurde, dies angesichts der derzeitigen europarechtlichen Situation aussichtlos sei.

Grüne: Behirtung, Hunde und Nachtpferch

Die Europäische Kommission habe bereits mehrfach klargestellt, dass am Schutzstatus des Wolfes in naher Zukunft nicht gerüttelt werde, so der grüne Landtagsabgeordnete Georg Kaltschmid. „Daher bringen all die Proteste und Kampagnen gegen den Wolf nichts. Was die Schafe schützt sind Herdenschutzmaßnahmen wie Behirtung, Herdenschutzhunde und eine Nachtpferch“, so Kaltschmid, der betont, dass Schutzmaßnahmen einen Mehraufwand bedeuten und eine Verhaltensänderung mit sich bringen. „Schafe werden künftig nicht mehr über Wochen alleine auf den Almen sein. Es wird mehr Behirtung brauchen. Das hat aber auch den Vorteil, dass die Tiere besser versorgt sind.“ Beim Land Tirol sind jährlich 500.000 Euro für Herdenschutzmaßnahmen vorgesehen.