"Wir haben uns in Wien durchgesetzt. Die Vernunft hat gesiegt“, heißt es von Tirols Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP) und dem Präsidenten des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora. Die beiden riefen in einer Aussendung von Samstag zu Umsicht bei sportlichen Aktivitäten auf, um das Gesundheitssystem und die Rettungskräfte nicht zusätzlich zu belasten.
Ab 7. Dezember ist das Betreten von Sportstätten im Freien zur Ausübung von Sport, bei dessen sportartspezifischer Ausübung es nicht zu Körperkontakt kommt, erlaubt. Pistentouren, Langlaufen, Rodeln oder Eislaufen sind somit möglich. Die Benützung der Pisten – auch nicht geöffneter – erfolgt jedoch auf eigene Gefahr. Hier gibt es keine Absicherung von Gefahrenstellen oder Lawinen.
Pistensperren sind zu respektieren
Pistensperren wegen Beschneiung oder Präparierung seien zu respektieren, heißt es in der Aussendung. Größere Zusammenkünfte seien zu vermeiden. Den Sportausübenden müsse eine Fläche von zehn Quadratmetern pro Person zur Verfügung stehen. Wenn eine Piste aus Sicherheitsgründen, etwa aufgrund von Lawinensicherungs- oder Präparierungsarbeiten „gesperrt“ sei, dürfe sie nicht benutzt werden.
Videos sollen Tourengeher sensibilisieren
In der bevorstehenden Wintersaison sei von einem Skitouren-Boom sowohl im freien Skiraum als auch entlang von Pisten auszugehen, sagt Geisler. Aufgrund des zu erwartenden Ansturms von Pistentourengehern startet das Land Tirol im Rahmen der Aktion „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ eine Sensibilisierungskampagne für sichere Pistentouren. Im Zentrum steht dabei eine Serie von acht Videoclips, die auf den Social-Media-Kanälen veröffentlicht werden.
„Die Filmbeiträge sollen einerseits die Verhaltensregeln bei Pistentouren in Erinnerung rufen, um ein sicheres Tourengehen zu gewährleisten. Andererseits sollen sie das Bewusstsein der Bevölkerung für sichere und konfliktfreie Skitouren auf Skipisten schärfen“, erklärt Dieter Stöhr, Projektleiter von „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“. Land Tirol, Österreichischer Alpenverein Tirol Werbung, Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer Tirol sowie der Tiroler Jägerverband arbeiten im Programm „Bergwelt Tirol – miteinander erleben“ zusammen.
Regeln für Pistentouren
Bereits seit dem Jahr 2005 gibt es in Tirol im Rahmen der Initiative „Pistentouren Sicher & Fair“ umfassende Verhaltensregeln für das Pistentourengehen. „Diese Spielregeln fußen auf dem gegenseitigen Verständnis und Fairness bei der Sportausübung“, sagt Christoph Höbenreich, Projektkoordinator der Sportabteilung des Landes.
Unter anderem sind Warnhinweise und Pistensperren zu beachten, der Aufstieg soll am Pistenrand hintereinander oder auf ausgewiesenen Aufstiegsspuren erfolgen. „Mehr denn je sollten wir uns alle an die Spielregeln halten und so ein möglichst sicheres und konfliktfreies Sporterlebnis sicherstellen“, appellieren Geisler und Ermacora.