Die Tiroler Landesschülervertretung hat die Umfrage an Schulen für wirtschaftliche Berufe, an Handelsakademien, Handelsschulen, HTLs, Pädagogik- und Tourismusschulen durchgeführt. Rund 1.100 gültige Antworten kamen zusammen. 70 Prozent der Befragten erhalten digitalen Praxisunterricht, 10 Prozent Präsenzstunden an den Schulen, 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Mischform.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass der Praxisunterricht inzwischen besser laufe, als noch im Frühjahr. Eine Ausnahme bildeten hier Schülerinnen und Schüler an Tourismusschulen. Die Mehrzahl spricht sich hier für eine Umstellung auf reinen Onlineunterricht aus. Laut der Schülervertretung liege das an möglichen Bedenken, da es etwa in Schulküchen oft schwierig sei, Abstand zu halten. Generell würden Hygienemaßnahmen sonst aber prinzipiell sehr gut eingehalten, hieß es.
Digitaler Unterricht kommt generell gut an
Tatsächlich findet mehr als die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler den digitalen Praxisunterricht gut. Die derzeitige Situation und Umsetzung des Praxisunterrichtes, stelle für viele Schülerinnen und Schüler eine enorme Belastung dar, heißt es. So würden sich einige unwohl dabei fühlen, das eigene Haus zu verlassen und sich mit einer Gruppe an Menschen zu treffen.
Ein digitaler Praxisunterricht erlaube es, auch mehr Zeit für Arbeitsaufträge zu haben. Die Anreise zur Schule dauere für viele Jugendlichen zudem oft länger, als der tatsächliche Unterricht, so die Landesschülervertretung.
Viele fühlen sich unvorbereitet
An die Schule zurück wollen hingegen die meisten der befragten HTL-Schüler: Obwohl auch hier die deutliche Mehrheit bereits die Erfahrung mit dem online Praxisunterricht macht, sprechen sich zwei Drittel dagegen aus. Dies sei wohl darauf zurückzuführen, dass hier für den Praxisunterricht der Umgang und die Arbeit mit den Maschinen unbedingt notwendig ist, heißt es. An anderen Schulen könne vermehrt auf Theorieteile gesetzt werden, während man sich im Distance Learning befinde.
Abschließend meldete die Landesschülervertretung, dass die derzeitige Situation für viele Schülerinnen und Schüler eine enorme Belastung darstelle und viel Unsicherheit herrsche: 90 Prozent aller Befragten, die eine Abschlussprüfung vor sich haben, fühlten sich nicht darauf vorbereitet.