Trübes Wasser und große Mengen an Sedimenten entdeckten Mitglieder des Tiroler Fischereiverbandes in der Ötztaler Ache. Die Schmutzwasserfahne sei bis in den Inn unterhalb von Innsbruck zu sehen gewesen. Der Tiroler Fischereiverband hält ein Schotterwerk oberhalb von Tumpen für den Verursacher der Wasserverschmutzung.
Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat die Ermittlungen auf Nachfrage des ORF Tirol bestätigt. Vorerst würden sie gegen Unbekannt verlaufen. Die Anzeige der Fischereigesellschaft Innsbruck, deren Fischereirechte durch die Verschmutzung eingeschränkt wurden, sei Anfang November eingegangen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr.
Verschmutzung immer in der Nacht
Laut Fischereiverband sei der Zeitpunkt der fast täglich wiederkehrenden Verschmutzung des Flusses auffällig gewesen. Sie habe jeweils kurz vor Mitternacht stattgefunden. Aufzeichnungen der Schwebestoff-Messstelle Tumpen des hydrografischen Dienstes würden Häufigkeit und Dauer der Umweltverschmutzung zeigen, erklärte der Tiroler Fischereiverband in einer Aussendung am Freitag. Interessant sei, dass die nächtlichen Trübungen der Ache mit Beginn der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck aufgehört hätten.
Fatale Auswirkungen in der Laichzeit
Für die Laichzeit der Bach- und Regenbogenforellen, die im Oktober beginne, könne eine solche starke Einleitung von Schmutzwasser massive Schäden anrichten. Das Sediment werde von der Strömung über viele Kilometer transportiert, die Laichgruben der Forellen und die darin abgelegten Fischeier sterben ab. „Gerade in der sensiblen Laichzeit sind die Forellen auf sauberes und klares Wasser angewiesen. Diese langanhaltende und gänzlich künstlich verursachte Gewässer- Trübung ist daher besonders fatal,“ sagte Zacharias Schähle, der Geschäftsstellenleiter des Tiroler Fischereiverbandes.
Die Verschmutzung wurde vom Fischereiverband mit Fotos dokumentiert. Weil auch Fischereirechte von den massiven Gewässer-Trübungen betroffen waren, haben Fischereiberechtigte Anzeige erstattet. Der entstandene Schaden dürfte sich im fünfstelligen Eurobereich belaufen. Schlimmer als der finanzielle Schaden sei aber die Verschmutzung der Umwelt, hieß es.
Keine Stellungnahme des Schotterwerks
Das vom Fischereiverband als Verursacher vermutete Schotterwerk war für den ORF Tirol am Freitagnachmittag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.