In Südtirol dürfen laut einer Landesverordnung Beherbergungsbetriebe mit 4. Dezember wieder öffnen. Doch die Freude unter den Hoteliers hält sich in Grenzen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den verschärften Maßnahmen in vielen europäischen Ländern sind kaum Touristen in Sicht.
Kaum Buchungen
Es sind nur einige wenige Beherbergungsbetriebe, die am Freitag wieder ihre Tore öffnen. Aufgrund der aktuellen Situation wollen viele Südtiroler Hoteliers ihren Betrieb vorerst für weitere zwei Wochen geschlossen halten. Andere, darunter vor allem Ganzjahresbetriebe, haben ihre Häuser bereits auf Hochglanz gebracht und sind bereit, am Wochenende die ersten Gäste zu empfangen.
Doch werde mehr storniert als reserviert, klagt der Hotelier Bruno Moser aus dem Überetsch: „Normalerweise sind wir vor Weihnachten ausgebucht. Das ist heuer leider nicht so. Die Gäste, auch die Stammgäste, bleiben heuer aus. Sie sind verunsichert. Wir sind daher schlecht gebucht. Überwiegend erreichen uns Stornierungen.“
Unklare Regeln, die Quarantänemaßnahmen und der „Wirrwarr“ an Vorschriften wirke sich negativ auf das Buchungsverhalten aus, meint Moser. Daher fordert er, wie viele Hoteliers, mehr Planbarkeit und klare Regeln.
Einheimische als Gäste
Während die meisten Hoteliers klagen, gibt es auch einige, die mit ihrer aktuellen Buchungslage zufrieden sind. Der Betreiber eines Wellnesshotels mit 62 Zimmern im Pustertal hat nach eigenen Angaben am Wochenende bis über den Feiertag Mariä Empfängnis hinaus kaum noch Zimmer frei. Als Gäste werden hauptsächlich Einheimische erwartet, die sich eine Auszeit noch vor Weihnachten gönnen möchten.
„Es gibt einige Betriebe, die vom einheimischen Markt stark nachgefragt werden, aber das sind nur sehr wenige Hotels. Südtirols Hotellerie hat derzeit eine schwere Last zu tragen, auch weil die Umsatzausfallszahlungen sehr gering sind“, klagt Manfred Pinzger, der Präsident des Hoteliers- und Gästewirteverbands Südtirol. So gebe es lediglich ein paar Dutzend Hotels, die auch Einheimische ansprechen und dementsprechende Buchungen erwarten können. Südtirols Hotellerie generiere in den Weihnachtsferien normalerweise 30 Prozent des Umsatzes. Der drohende Umsatzausfall sei fatal, so Pinzger.
Strenge Maßnahmen über die Weihnachtsferien
Die italienische Regierung verschärft die Corona-Maßnahmen über die Weihnachtsfeiertage. Laut dem Dekret sollen von 21. Dezember bis 6. Jänner Reisen zwischen den Regionen verboten werden. Zusätzlich an drei Tagen, und zwar am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Jänner, soll auch die Bewegungsfreiheit zwischen den Gemeinden untersagt werden um Feierlichkeiten mit Angehörigen zu erschweren. Zudem beschloß der Ministerrat in Rom, dass in ganz Italien die seit Anfang November geltende Ausgangssperre bis 6. Jänner in Kraft bleibe.