Der große Veranstaltungssaal im Schwazer Stadtzentrum und das Bundesschulzentrum am Ostrand der Stadt werden zu Teststraßen umgebaut. 60 Feuerwehrleute haben sich freiwillig gemeldet, um die Abläufe in Warte- und Registrierungszonen zu regeln und die Einhaltung der Sicherheitsauflagen zu überwachen, Dutzende von Stadtbediensteten opfern ihr Wochenende, um die Testpersonen zu registrieren. Vor allem aber haben sich mehr als hundert medizinisch ausgebildete Personen gemeldet, um die Abstriche vorzunehmen. Bürgermeister Hans Lintner zeigt sich „überrascht und beglückt“ von diesem Engagement.
Motto: „Was in meinen Kräften steht“
Doris Schöpf, praktische Ärztin in Schwaz, wird wie viele andere Kolleginnen und Kollegen, von Freitag bis Sonntag, jeweils von 7.00 bis 17.00 Uhr bei den Tests im Einsatz sein: „Ich habe so viele Patienten erlebt, die wirklich schwer krank gewesen sind, manche sind auch gestorben, dass ich tun möchte, was als Ärztin in meinen Kräften steht, um dazu beizutragen, die Lage zu normalisieren“, sagt sie.
Auch Diplomkrankenpflegerin Daniela Kofler wird am kommenden Wochenende dreißig Stunden arbeiten: „Das ist selbstverständlich für mich. Wenn ich was beitragen kann in dieser Situation, dann mach ich das gerne, ob unter der Woche oder am Wochenende.“
„70 Prozent wären ideal“
Mehr als 13.000 Schwazerinnen und Schwazer wurden von der Stadtführung persönlich eingeladen, sich testen zu lassen. „Wenn 50 Prozent kommen, ist das gut“, sagt Bürgermeister Lintner, „70 Prozent wären ideal. Da wir in Schwaz so stark belastet waren, muss es hier eine besondere Bereitschaft geben, alles zu tun, um diese Pandemie zu bekämpfen.“ Auch wenn der Test nicht angenehm sei.
„Es kann einem schon die Tränen herausdrücken“
Diplomkrankenpflegerin Daniela Kofler macht kein Hehl daraus, dass der Nasenabstrich kein Auge trocken lässt: „Es kann einem dabei schon die Tränen herausdrücken, aber keine Angst, es passiert nichts“, beruhigt sie. Über seinen Covid-Status Bescheid zu wissen, sei die Unannehmlichkeit auf jeden Fall wert, finden die Mediziner: „Es geht darum, symptomlose Patienten herauszufischen, die an Covid erkrankt sind, es selber aber gar nicht merken. Damit kann man deren ganze Umgebung schützen und weitere Infektionen verhindern“, sagt die Ärztin Doris Schöpf. Die Massentests beginnen in Schwaz – wie in den meisten Tiroler Gemeinden – am Freitag um 7.00 Uhr früh.