Dabei galt Osttirol gemeinsam mit dem Bezirk Reutte lange als Tiroler Musterschüler, bis Mitte Oktober war der Bezirk auf Ampel-Grün geschaltet. Dann erfolgte allerdings ein rascher Anstieg der Zahlen. Schon seit Tagen hat Osttirol die höchste Zahl an aktiv positiven Personen pro 100.000 Einwohnern. Die Zahl wird auf 100.000 hochgerechnet, damit alle Bezirke miteinander verglichen werden können.
Drei unerkannte Cluster
Der Osttiroler Virologe Gernot Walder führt den Anstieg auf drei nicht erkannte Cluster zurück: „Es kann auch der stärkste Mensch krank werden. Es reicht, wenn ein, zwei Kontakte hochpositiv sind. Und die treffen dann wieder viele Leute, die viele andere Leute treffen. Dann gibt es bald eine hohe Zahl von Betroffenen.“
Walder glaubt nicht an kurzfristige Entspannung
Dass die Osttirolerinnen und Osttiroler undisziplinierter im Umgang mit den Coronavirus-Regeln seien, will Walder nicht bestätigen. Wichtiger seien bei Infektionen genaue Angaben, um Kontakte zurückverfolgen und möglicherweise Infizierte zu finden.
Die Spitze der Fallzahlen sei im Tirolvergleich etwas später erreicht worden, jetzt dauere es wohl länger, bis ein Rückgang zu verzeichnen sei, so Virologe Walder. Bei der Sieben-Tages-Inzidenz, also der Zahl der Neuansteckungen innerhalb der vergangenen sieben Tage, hat der Bezirk Tamsweg in Salzburg gemessen an der Bevölkerung am Dienstag den Bezirk Lienz als österreichweiten Spitzenreiter abgelöst.