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Tourismus

Skigebiete wollen für Einheimische öffnen

Die Tiroler Skigebiete machen sich startklar und wollen so bald wie möglich öffnen. Es wäre für den Ruf der Branche verheerend, würde man den Einheimischen das Skivergnügen vorenthalten, hieß es am Montag vonseiten des Fachgruppenausschusses der Tiroler Seilbahner.

Man habe stets betont, dass man Verantwortung für die Dörfer und die Region trage, so Seilbahnsprecher Franz Hörl. Deshalb werde man auch dann aufsperren, wenn vorerst nur einheimische Wintersportler kommen. Das werde jedenfalls viel kosten, aber man denke an die Zeit nach der Pandemie. Daher wolle man sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, die Wintersportgebiete nur zur Verfügung zu stellen, wenn Gäste kommen, so Hörl.

„Angebot zwischen 30 und 50 Prozent“

Neben den klassischen Skigebieten, die vor allem bei Einheimischen beliebt sind, wollen auch die großen Skigebiete wie St. Anton am Arlberg aufsperren, sagte Mario Stedile-Foradori, Vorstand der Arlberger Bergbahnen. Es würden allerdings nicht alle Lifte und Pisten zur Verfügung stehen. „Das Angebot liegt zwischen 30 und 50 Prozent“, so Stedile-Foradori.

Wann vor allem deutsche und holländische Skitouristen kommen werden, hängt ganz von den dortigen Reisewarnungen ab, die wiederum von den Infektionszahlen abhängen.

Grüne Schneekanone
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Hilfeschrei an Regierungen und EU-Kommission

Angesichts eines drohenden Ski-Lockdowns wegen der Coronapandemie bis in den Jänner hinein verfassten Österreichs Seilbahnen einen „Hilfeschrei“ in Form eines Briefes an die Regierungen der Alpenländer sowie an die EU-Kommission.

Der „Hilfeschrei“ sei an diejenigen gerichtet, die in den vergangenen Tagen eine „unfaire Kampagne gegen Wintersport und Skiurlaub realisiert haben“, erklärte Hörl. „Euer Gegner heißt Covid-19 und nicht Wintersport in den Alpen. Wintertourismus und Seilbahnen dürfen nicht ungerechtfertigt zum Opfer einer stimmungsmachenden Corona-Politik werden“, kritisierten die Seilbahner in dem Schreiben.

Verweis auf Sicherheitskonzept

Einmal mehr wurde auf die umfassenden Sicherheitskonzepte in Sachen Corona verwiesen. „So wie in der Schweiz möchten wir aber unserer Aufgabe nachkommen und öffnen. Auch wenn wir wissen, dass wir anfangs der Saison sicher viel Geld verlieren, weil wir immer noch mit einer Flut an Reisewarnungen und teils unfairen Angriffen konfrontiert sind“, meinten die Seilbahn-Vertreter und fügten hinzu: „Aber die Menschen, unsere internationalen Freunde und Stammgäste wollen Winterferien machen und wir können dies in einem maximal sicheren Umfeld auch anbieten“.

In der Online-Petition spricht man sich für eine „rasche Öffnung der europäischen Skigebiete und die wirtschaftliche Rettung der Regionen“ aus. Die heimischen Bergbahnen würden als „essenzieller Faktor der alpinen Infrastruktur“ ein klares Bekenntnis abgeben, verantwortungsbewusst zu agieren und flächendeckend zu öffnen. „Wir wollen keine Entschädigungen ausfechten, sondern unseren Job machen im Interesse unserer Regionen, unserer Mitarbeiter und unserer Gäste“, sagte Hörl.

Platter mit Spitze gegen Söder

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der in der Regierung auch für den Tourismus zuständig ist, betonte am Dienstag in einer Aussendung, dass man sich das Skifahren auch von Bayern nicht nehmen lassen werde. „Das muss auch Ministerpräsident Markus Söder zur Kentnis nehmen“, so Platter. Es gehe in der aktuellen Diskussion nicht nur um den Tourismus, sondern vor allem um Einheimische, die über Weihnachten Skifahren wollen.