Mann steht vor Maschine
Novartis
Novartis
Wissenschaft

Novartis investiert in den Standort Kundl

Der internationale Pharmakonzern Novartis baut Kundl als Kompetenzzentrum für Nukleinsäure-Produktion aus. Neue Arbeitsplätze für hochqualifizierte Mitarbeiter sollen enstehen, insgesamt werden rund 17 Millionen Euro investiert.

Am Novartis-Standort in Kundl ist am Montag eine neue Anlage in Betrieb genommen worden, mit der künftig Plasmide hergestellt werden. Plasmide sind ringförmige DNA-Moleküle, die für Zell- und Gentherapien benötigt werden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von neu entwickelten Zell- und Gentherapien. Dazu gehört auch die Gentherapie-Plattform des Konzerns namens Gene Therapies. Damit möchte Novartis eine neue Ära in der Behandlung sogenannter monogener, neuromuskulärer Erbkrankheiten einleiten.

Starke Nachfrage nach Produkten aus Nukleinsäure

Die Forschung im Bereich der Zell- und Gentherapien nimmt momentan stark zu und damit auch der Bedarf an Nukleinsäure-Produkten. Der Aufbau einer eigenen Produktion in diesem hochtechnologischen Bereich sei ein wichtiger strategischer Schritt, sagt Steffen Lang, Mitglied der Novartis Geschäftsleitung. Man wolle so das Produktionsnetzwerk an die künftigen Anforderungen der Medizin anpassen. Denn die neue Anlage in Kundl sei eine ideale Ergänzung des globalen Produktionsnetzes für für Zell- und Gentherapien. Und es solle noch weiter ausgebaut werden, bekräftigt der Novartis-Vorstand.

Wirkstoffproduktion in Kundl
Novartis
Seit 1946 wird in Kundl produziert, jetzt werden dort Plasmide hergestellt

Mario Riesner, Geschäftsführer der Sandoz GmbH, spricht im Zuge der Eröffnung der High-Tech-Fertigungsanlage für Plasmide von einem neuen Kapitel am Traditionsstandort Kundl. Dieses Kapitel reiche von den Anfängen mit Antibiotika über das erste Biosimilar bis hin zur neuen Fertigungsanlage für Nukleinsäuren.

Millioneninvestitionen und neue Arbeitsplätze

Ab dem kommenden Jahr soll der wachsende globale Bedarf an Plasmiden wesentlich von der Produktionsstätte in Kundl abgedeckt werden. Dafür nimmt der Novartis-Konzern rund 17 Millionen Euro in die Hand, die in Nukleinsäure-Produktionslinien investiert werden. Geplant ist, zusätzliche 45 hochqualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen. Sie sind in der Nukleinsäure-Produktion tätig. Zudem besitzt das Kompetenzzentrum auch eine eigene Entwicklungsabteilung, in der man sich ganz gezielt der technologischen Weiterentwicklung der Gentherapien widmet.

Solche Gentherapien werden in einem langen und komplexen Prozess hergestellt, für den eine ganze Reihe biologischer Schritte notwendig ist. Die oben erwähnten Plasmide sind zwar der kleinste Bestandteil dieser Therapien, aber zugleich auch einer der wichtigsten. Diese ringförmigen DNA-Moleküle tragen praktisch die Anleitung in sich, damit die menschlichen Zellen im Körper der Patientinnen und Patienten die Gentherapien von Novartis herstellen können. Die Produktion einer solchen Plasmid-DNA dauert rund eine Woche. Für die unterschiedlichen Zell- und Gentherapien werden jeweils drei bis vier dieser Plasmide benötigt.