Wer sein Geschäft offen hält, muss auch Kosten tragen. Die Bundesregierung hat sich dafür den sogenannten Fixkostenzuschuss II einfallen lassen. Nachdem dieser vor einer Woche im Detail präsentiert wurde, sind die meisten Betroffenen damit zufrieden, aber doch nicht alle.
Nicht alle Branchen müssen in diesen Zeiten ihre Geschäftstüren geschlossen halten. Doch die, die offen halten dürfen, sehen das häufig nicht gerade als Vorteil. Etwa Florian Heel, Taxiunternehmer in Hall mit sieben Autos und sieben Vollzeitmitarbeitern. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, die Taxis stehen großteils still. Derzeit fallen höchstens einige Patiententransporte oder Botenfahrten an.
Umsatzersatz wäre oft besser
Für seine Fixkosten, wie Leasing- oder Zinsraten, Strom und ähnliches kann Florian Heel einen Zuschuss beantragen, prozentuell in der Höhe, in der sein Umsatzausfall liegt. Wer also weiß, dass ihm 60 Prozent entgehen, der kann 60 Prozent Fixkostenzuschuss beantragen. Florian Heel wäre die Lösung wie für die geschlossenen Geschäfte lieber: „Ein Umsatzersatz wäre in unserer Branche jetzt viel wichtiger,“ sagte er. „Ich würde auf den Fixkostenzuschuss von 60 Prozent sofort verzichten, wenn ich einen Umsatzersatz von 50 Prozent bekommen würde. Damit wäre mir mehr geholfen,“ so der Taxiunternehmer. Auch die Trinkgelder – für Taxler ein nicht unwesentliches Zubrot – sollten seinen Mitarbeitern ersetzt werden, findet Heel.
Reiseunternehmen doppelt betroffen
Christof Neuhauser, Chef des Reiseunternehmens Idealtours in Brixlegg ist zweifach betroffen: Sein Reisebüro darf offen halten, doch das rentiere sich nicht, sagte er. Sein Reiseveranstaltungsunternehmen muss geschlossen bleiben. Für das eine gibt es einen Umsatzersatz, für das andere kann er den Fixkostenzuschuss beantragen: „Der Fixkostenzuschuss hat ein bisschen lange auf sich warten lassen, muss ich sagen. Die Branche hat schon sehr gehofft, dass da etwas mehr kommt und es etwas schneller geht. Im Veranstaltungsbereich gibt es den Umsatzentgang, wo wir als Reisbusveranstalter ja stark betroffen sind. Das haben wir eingereicht, das ist dann recht schnell und unkompliziert gegangen,“ sagte Christof Neuhauser. Zumindest eine Branche dürfte sich jedenfalls derzeit über Arbeit nicht beklagen: Jene der Steuerberater.