Die Spuren eines ästhetischen Eingriffs im Nasen-, Mund- oder Wangenbereich sind unmittelbar nach der Operation für bestimmte Zeit sichtbar. Wie der Südtiroler Schönheitschirurg Alexander Gardetto aus Brixen erklärt, müsse etwa bei der Faltenunterspritzung mit Schwellungen, Wunden oder blaue Flecken gerechnet werden. Unter der Maske oder auch durch die Abgeschiedenheit im Homeoffice, sind diese nicht zu sehen.
Die Maskenpflicht sei für viele Patienten und Patientinnen ein günstiger Anlass, um den Eingriff zu verstecken. „Nach einer OP kann man mit Schminke viel verbergen. Maske zu tragen ist hier aber von Vorteil, da sieht man nichts vom Eingriff“, meint eine Patientin in Südtirol nach dem Eingriff.
Plastische Chirurgie profitiert von der Krise
Schönheitskliniken etwa in Deutschland, den USA und Japan verspüren derzeit einen regen Zulauf. Auch Gardetto bestätigt, dass sich in Südtirol durch die Maskenpflicht die Nachfrage an Schönheitseingriffen deutlich erhöht habe: „Die Menschen fragen vermehrt nach, ob nun ein Eingriff möglich wäre, da sie Maske tragen oder zuhause bleiben. Im Gespräch kläre ich sie über den Eingriff und die möglichen Folgen auf.“
Vergessen werden dürfe freilich nicht, dass jede Operation gewisse Risiken berge, da machen Schönheitsoperationen keine Ausnahme. Es könne zu starken Narbenbildungen, Blutungen und Schwellungen kommen. Aber auch Sensibilitätsstörungen, allergische Reaktionen und Infektionen sind nicht ausgeschlossen.
„Wunden verheilen in Ruhe“
Die Folgen einer Schönheits-OP sind bis zum gewünschten Endresultat oft wenig attraktiv. Etwa nach einer Nasenoperation sei mindestens drei bis vier Wochen mit blauen Flecken zu rechnen.
Vermehrt werde auch eine Doppelkinnbehandlung durch ein sogenanntes „Fadenlifting“ nachgefragt. „Bei dieser minimalinvasiven Behandlung werden Fäden unter die Haut eingezogen um das abgesackte Hautteil nach oben zu führen. Dadurch entstehen für ein paar Tage Falten, welche sich durch die Maske gut verdecken lassen“, meint der Schönheitschirurg. Ohne Maske müsse längerer Urlaub beantragt werden oder man verwendet Pflaster. Für eine gute Heilung der Wunden sei auch genügend Ruhe wichtig.
Eitle Männer
Der Zahn der Zeit nagt gleichermaßen an beiden Geschlechtern. Überwiegend seien es zwar noch Frauen, die sich einem Eingriff unterziehen, doch auch der Mann sei „eitler“ geworden, wie Gardetto mit leichtem Schmunzeln erzählt: „In Südtirol war für Männer der Gang zum Schönheitschirurgen lange Zeit ein Tabu. Das hat sich geändert, auch wenn sie meist wehleidiger sind.“