Veranstaltung Hoher Frauentag
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Politik

Liste Fritz: CoV-Dank kostet 200.000 Euro

Die Liste Fritz hat eine schriftliche Anfrage zu den Kosten für das „Tirol haltet Zsamm“-Lied, einen Brief an alle Tirolerinnen und Tiroler und eine Veranstaltung des Landes als Dank infolge von CoV gestellt. Die Antwort der Regierungs: All das habe über 200.000 Euro gekostet.

In der schriftlichen Anfragebeantwortung an die Klubobfrau der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, führt Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Kosten auf.

Ein Lied, das für Diskussion sorgt

Das Kosten für die Komposition des Liedes „Tirol haltet Zsamm“ hätten 3.150 Euro betragen, diese wurden von der Abteilung Repräsentationswesen getragen. An den Instrumental- und Gesangsdarbietungen seien 30 Tiroler Musikerinnen und Musiker beteiligt gewesen. Ihr Honorar habe 11.087,50 Euro betragen. Dazu sind noch Produktionskosten in Höhe von 11.888,40 Euro angefallen, heißt es in der Anfragebeantwortung. Weiters steht darin: „Eine Ausschreibung für das Songprojekt erfolgte deshalb nicht, da auf Basis des Gesamtkonzeptes ein Träger für die Umsetzung dieser Maßnahme, eben eines passenden Dankessongs, der eine breite Zielgruppe erreichen soll, proaktiv gesucht werden musste, der wiederum das Anforderungsprofil dafür bestmöglich abdecken konnte.“

Postwurfsendung und Veranstaltung

Anfang August wurde an alle Tirolerinnen und Tiroler ein „Dankschreiben“ des Landeshauptmannes zugestellt. Die Gesamtkosten der Postwurfsendung belaufen sich laut Anfragebeantwortung auf 46.649,94 Euro.

Bei der Live-Veranstaltung am 15. August, dem „Hohen Frauentag“, wurde Helfern in der Coronavirus-Krise gedankt und das Lied „Tirol haltet Zsamm“ vorgestellt. Die Gesamtkosten für die „Live-Dankesveranstaltung“, wie es heißt, beliefen sich auf 91.923,22 Euro, dazu kommen noch die Kosten für die Räumlichkeiten. Bezahlt wurde die Veranstaltung erneut von der Abteilung für Repräsentationswesen. Einen Regierungsbeschluss zu all den Dankes-Maßnahmen habe es nicht gegeben, die Regierung sei aber über die Art und Weise der heurigen Realisierung informiert gewesen.

Platter verweist schließlich darauf, dass es sich um keine Imagekampagne gehandelt habe, sondern um Dank und Wertschätzung ging. Das Lied erfreue sich nach wie vor großer Beliebtheit, die Rezensionen würden Bestwerte aufweisen. In Sozialen Medien gibt es allerdings auch Kritik an diesem Lied.

Liste Fritz spricht von leichtfertigem Umgang mit Steuern

Für die Klubobfrau der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, sind die hohen Kosten „ein Schlag ins Gesicht“ für viele, vor allem für jene, die nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, die ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit sind. Haselwanter-Schneider verweist darauf, wie schwierig es war, die Bonus-Zahlung für Personal im Pflegebereich durchzusetzen.