Die majestätische Äsche mit ihrer prachtvollen Rückenflosse
Clemens Ratschan
Clemens Ratschan
Umwelt

Massive Einbrüche bei Äschenbestand

Die Äsche, der Fisch des Jahres 2021, ist in den Tiroler Haupflüssen vom Aussterben bedroht. Darauf wies der Fischereiverband hin. Nahezu überall seien die Bestände angeschlagen. Speziell der Schwallbetrieb von Wasserkraftwerken setze den Fischen zu.

Laut Fischereiverband sollte die Äsche in Flüssen wie dem Inn, dem Lech oder der Drau die Hauptfischart sein. Bei einem Drittel der tirolweit durchgeführten Fischbestndserhebungen konnte aber keine Äsche mehr nachgewiesen werden. Bei nur sieben Prozent der Fischbestandserhebungen wies die Äsche eine gute Alterstruktur auf.

Vor allem in Osttirol schrumpft der Bestand

„Besonders erschreckend ist das Tempo der Verschlechterung. Der drastische Einbruch der Äschen hat sich insbesondere in Osttirol innerhalb weniger Jahre ereignet“, sagte Zacharias Schähle, der Geschäftsstellenleiter des Tiroler Fischereiverbands. Der Michlbach in Osttirol gilt als wichtiger Äschenlaichplatz. Vor allem dort gebe es einen massiven Rückgang von erwachsenen Tieren.

Zwei Äschen haben sich für die Paarung gefunden bzw. sind beim Laichen
Clemens Ratschan
Im Zuge eines Artenschutzprojektes werden Äschen nachgezüchtet und in geeigneten Gewässern ausgewildert

Vor allem Defizite in der Lebensraumqualität und die Erwärmung der Gewässer würden den Tieren zusetzen. Zudem seien die Äschen wegen fischfressender Tiere, wie dem Kormoran oder Fischotter gefährdet. Larven und Jungfische würden laut Fischereiverband aber besonders unter dem Schwallbetrieb leiden, der von Wasserkraftwerken verursacht wird. Durch diesen Schwallbetrieb schwankt der Wasserstand. In weiterer Folge würde es zu Massenstrandungen von Fischlarven kommen.

Fischereiverband mit vielen Forderungen

Um den noch vorhandenen Äschenbestand zu schützen, hat sich der Fischereiverband selbst strenge Schutzbestimmungen auferlegt. In den meisten Revieren in Tirol darf die Äsche von Fischern das ganze Jahr über nicht entnommen werden. Außerdem versucht der Verband Äschen nachzuzüchten. „Für eine Trendumkehr benötigt es aber ein umfassendes und ambitioniertes Maßnahmenpaket“, so Zacharias.

So müssten Laichplätze und Jungfischhabitate bessere vor Verschmutzung und Fischfressern geschützt werden. Daneben müssten bei Kraftwerken verhindert werden, dass Larven stranden und in weiterer Folge sterben. Daneben fordert der Fischereiverband, dass in Flüssen mit Restbeständen von Äschen keine neuen Wasserkraftwerke gebaut werden.