Mit einem roten Band gesperrte Sitze in einem Saal
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COV-Beschränkungen: Unmut im Vorfeld

Erst am späten Samstagnachmittag will die Bundesregierung die neuen Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus verkünden. Bereits am Freitag sind Details durchgesickert. Einzelne Beschränkungen sorgen bereits im Vorfeld für Kritik.

In Wien wurden die Wirtschaftskammerpräsidenten der Länder am Freitag über die grundsätzlichen Pläne der Bundesregierung informiert, bestätigte Tirols WK-Präsident Christoph Walser. Allerdings längst nicht so detailliert wie es schon am Nachmittag in diversen Medien online verkündet wurde. Diese Art der Kommunikation sei sehr ärgerlich, so Walser gegenüber ORF Tirol.

Zudem habe er den Eindruck gewonnen, dass im Zuge der neuen Beschränkungen zu wenig auf die Bedürfnisse und Vorschläge der Wirtschaft eingegangen werde. Ehrlicherweise könne er sich aber größtenteils darauf beziehen, was Medien bereits heute veröffentlicht haben, sagte Walser.

Ausgangssperren und Gastroschließungen

Laut einem Verordnungsentwurf, der auch dem ORF Tirol vorliegt, plant die Bundesregierung eine Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr, die nur gewisse Ausnahmen vorsieht (etwa Arbeit, Gesundheit, Pflege und körperliche Erholung). Weiters soll das Betreten von Freizeiteinrichtungen verboten werden, etwa von Bädern, Tanzschulen, Kinos, Theater und Wettbüros. Zoos , Parks oder Museen sollen dagegen geöffnet bleiben. Nur der Profisport dürfe – ohne Zuschauer – im November weiterlaufen.

Für Geschäfte wird es offenbar wieder Personenobergrenzen von zehn Quadratmetern pro Kunde geben. Auch beim Sport soll es Einschränkungen geben. In Alten- und Pflegeheimen sollen Tests für Mitarbeiter verpflichtet eingeführt werden – mehr dazu in Drastische Einschnitte stehen bevor.

Walser gegen geplante Gastro-Beschränkungen

Dass es offenbar auch bei der Gastronomie und Hotellerie zu weiteren Beschränkungen kommen soll, kann Walser nicht nachvollziehen. Es habe sich gezeigt, dass die Clusterbildung in diesem Bereich gering war. Was jetzt angeblich geplant ist, sei nicht verhältnismäßig, so der WK-Präsident gegenüber ORF Tirol.

Demnach dürften Gastronomiebetriebe nicht betreten werden. Ausnahmen sollen Gastronomiebetriebe in Krankenhäusern, Heimen, Horten oder unter Umständen auch in Betrieben sein. Erlaubt wäre jedoch das Abholen und Liefern von Speisen.

Details zur Verordnung am Samstagnachmittag

In Hotels dürften keine Touristen aufgenommen werden. Es soll aber auch hier Ausnahmen geben, etwa wenn ein Aufenthalt berufliche Zwecke erfüllt. Auch Kuranstalten oder Internate wären davon ausgenommen. Möglich ist, dass sich einzelne Paragraphen in der Verordnung noch ändern. Gelten sollen die neuen Beschränkungen während des gesamten November. Am Samstag um 16.30 Uhr will die Bundesregierung die Details der neuen Beschränkungen verkünden.