Grippeimpfung
ORF
ORF
Gesundheit

Tausende auf Warteliste für Grippeimpfung

Das Coronavirus lässt die Nachfrage nach der Grippe-Impfung steigen. Tausende Menschen stehen auf der Warteliste, es herrscht ein Engpass an Influenza-Impfstoff, klagen Apotheker. Die Ärztekammer nimmt die Politik in die Pflicht.

Die Apothekerkammer hatte sich im Frühjahr bereits auf eine erhöhte Nachfrage nach der Grippe-Impfung eingestellt indem sie mehr Impfdosen bestellte. Die gewünschten Mengen habe man aber nicht erhalten, sagt der Präsident der Tiroler Apotherkammer. Weitere Tranchen werden zwar noch erwartet, das werde aber nicht reichen. Erich Fischer, Chef der Apotheke zum Tiroler Adler in Innsbruck, rechnet damit nur die Hälfte aller Interessenten bedienen zu können. Die Wartelisten seien zu lange.

Aufwendige Produktion und Verteilproblem

Einfach Impfstoff nachzubestellen, sei schwierig. Die Produktion ist aufwendig und dauert lange. Zudem orientieren sich die Mengenplanungen an der Nachfrage des Vorjahres. Laut Ärztekammer stehen für ganz Österreich heuer 1,8 Millionen Impf-Dosen bereit. Das sei mehr als das Doppelte der vergangenen Jahre und dennoch zu wenig. Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger ortet ein Verteilproblem.

Nicht nur Apotheken hätten heuer bestellt und einkaufen wollen, auch öffentliche Institutionen, darunter Länder, der Bund und etwa die Stadt Wien. Wechselberger stellt sich die Frage, ob diese Impfdosen tatsächlich verimpft wurden und fordert alle öffentlichen Stellen auf, die Zahlen auf den Tisch zu legen. Dann solle neu verteilt werden. Auch Tirols Apothekerkammerpräsident Matthias König kritisiert das aus seiner Sicht unüberschaubare Bestellchaos. Die Verteilung der Impfstoffe sollte, wie bisher, wieder gänzlich den Apotheken überlassen werden, so König.