Am Sonntagnachmittag kam es auf einem Wanderweg in der Axamer Lizum zu einem Alpinunfall. Eine verletzte Person wurde durch die Besatzung des Christophorus 1 mittels Tau aus dem unwegsamen Gelände gerettet und in den Schockraum der Klinik Innsbruck geflogen. Im Einsatz stand neben dem Notarzthubschrauber auch die Polizeiinspektion Axams. Nähere Infos PI Axams.
Zeitungsfoto.at
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Chronik

Deutlich mehr Alpinunfälle im Sommer

Die Zahl der Alpinunfälle ist in diesem Sommer stark gestiegen. Zwischen Mai und Ende September gab es mehr als 200 Alpinunfälle pro Woche. 122 Menschen sind in den österreichischen Bergen ums Leben gekommen.

Tirol verzeichnete in diesem Sommer 34 Alpintote. Nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen seien die Einsatzzahlen „in die Höhe geschnellt“, so Bruno Berloffa, Leiter der Tiroler Bergrettung. Trotz der Unfallzunahme um 40 Prozent gab es jedoch 30 weniger Tote als im Vorjahr 2019.

Neben dem Wetter seien mangelnde Tourenplanung und falsche Selbsteinschätzung häufige Unfallursachen, gab Viktor Horvath, Leiter der Alpinpolizei Tirol, zu bedenken. Die Zahlen belegen, dass es vielerorts an Kenntnis und Können mangelt. Die 1.213 unverletzt geborgenen Personen in Tirol befanden sich meist in Situationen, in denen sie blockiert waren.

Starker Anstieg bei Unfällen

Insgesamt ereigneten sich in Österreich zwischen 1. Mai und 30. September 2020 3.204 Unfälle in den Bergen. Das ist eine Zunahme von 32 Prozent, im Vergleich zu den durchschnittlichen Unfällen in den Sommern der letzten zehn Jahre. 74 Prozent der tödlichen Unfälle (90 Tote) ereigneten sich in den Monaten Juli, August und September. In diesen Monaten gab es laut einer Aussendung des Kuratoriums vom Mittwoch teilweise mehr als 200 Alpinunfälle pro Woche.

Allein in der letzten Juliwoche registrierte die Alpinpolizei 268 Unfälle – Tote, Verletzte und Unverletzte sind in dieser Zahl zusammengefasst. Insgesamt verunfallten mehr Männer (60 Prozent) als Frauen (40 Prozent). Im Vergleich zum Durchschnittswert der letzten zehn Jahre ebenfalls gestiegen ist die Zahl der unverletzt geborgen Personen. Sie lag bei 1.213 Menschen im Vergleich zu durchschnittlich 909.

Zahlreiche Einheimische verunfallt

51 Prozent der im Sommer 2020 verunfallten Bergsteiger waren österreichische Staatsbürger. „Es ist der Inländer und nicht der Ausländer, der die steigenden Unfallzahlen des Sommer 2020 verursacht,“ sagte Peter Paal, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, und betonte die Wichtigkeit von Prävention durch Ausbildung und Aufklärung. Auf die Österreicher folgten mit 37 Prozent Deutsche, die es ab Juni 2020 nach Aufhebung der Reisebeschränkungen in die österreichischen Berge zog. Bei den tödlich verunfallten Personen entfallen 55 Prozent auf Österreich und rund ein Drittel auf Deutschland. Insgesamt starben im Sommer 2020 122 Personen in Österreichs Bergen.