Werdende Mütter waren früher in ein dichtes gesellschaftliches Netz eingebunden. Die Hilfe des Familienverbandes fehlt aber heute großteils. Eine Doula bietet ganzheitliche Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettbegleitung an und kann diese Lücke schließen. Sie schenkt den Frauen Zeit und ein offenes Ohr für Fragen und Sorgen. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet Dienerin.
Doula als „Seelenschmeichlerin“
Doula Anita Berger aus Lienz ist selbst Mutter. Ob Gespräche, Berührungen oder Reisen ins Innere. Die Doula weiss, wie sie die Seelen der werdenden Mütter erreicht: „Ich sehe mich als Seelenschmeichlerin und kann mich ganz um die emotionalen Bedürfnisse kümmern“, erklärt sie.
Vertrauen, Begleitung, Unterstützung
Werdende Mütter hätten genug Druck und Stress rund um die Geburt, betonte Berger: „Vieles ist sehr hektisch – und gesteuert von medizinischen Fragen und Kontrollen“, so die Expertin. Gerade in dieser Zeit sei es deshalb wichtig, dass Mütter begleitet werden und Vertrauen und Bekräftigung erfahren.
Auch während und nach einer Geburt steht die Doula den Frauen zur Seite – nicht als medizinische Helferin oder gar Hebamme, sonders als Unterstützerin. Im Wochenbett hilft sie genauso wie in der häuslichen Nachbetreuung.
Frauen helfen Frauen
Früher seien schwangere Frauen mehr eingebunden gewesen, erklärt Anita Berger: „Schwangere Frauen waren in einen geschützten Frauenkreis gebettet. Die Geburt haben alle als natürlichen Prozess mitbekommen. Junge Mädchen waren schon bei einer Geburt mit dabei. Dann kam der Fokus auf das rein Medizinische und das Patriarchat. Die Geburt wurde ins Krankenhaus verlagert“, so die Doula. Jede Frau, die eine andere Frau vor, während der Geburt und im Wochenbett unterstütze, sei daher eine Art Doula, zeigt sich Anita Berger überzeugt.