Trotz bestehender Reiswarnungen ist der Ansturm auf die Gletscherskigebiete groß. Das haben die letzten beiden Wochenenden bewiesen. Um lange Menschenschlangen, vor allem vor der Auffahrt in der Talstation, aber auch an den Liften im Skigebiet selbst zu vermeiden, haben Behörden und Betreiber reagiert.
Auto- statt Menschenschlange
Damit in den frühen Morgenstunden nicht alle Skifahrer gleichzeitig zur Talstation kommen, hat man auf der Gletscherstraße eine Dosierampel errichtet, die alle paar Minuten wieder auf Rot geschaltet hat. Dies hab sich auf jeden Fall bewährt, so Bezirkspolizeikommandant Gerhard Niederwieser. Generell seien die Skitouristen sehr diszipliniert gewesen und hätten auch Verständnis gezeigt, wenn man sie auf die ab Sonntag geltenden neuen Coronaregelungen hingewiesen hat. Die Polizei war sowohl im Bereich der Talstation als auch im Skigebiet selbst unterwegs.
Großteils Disziplin auch im Skigebiet
Sowohl was den Abstand betrifft aber auch in Sachen Mund-Nasen-Schutz habe es kaum bis wenig Beanstandungen gegeben, so Reinhard Klier von den Stubaier Gletscherbahnen. Es seien aber auch zusätzliche Securitykräfte engagiert worden, um auf die Einhaltung der Regelungen zu achten. Zudem habe man fast sämtliche Lifte in Betrieb genommen, damit sich die Menschen im Skigebiet besser verteilen.
Blick in die Zukunft mit großer Sorge
Beim Stubaier Gletscher muss man den finanziellen Mehraufwand für die verschärften Corona-Maßnahmen zwangsläufig in Kauf nehmen. Schließlich sei jetzt Hauptsaison am Gletscher. Doch anders als in anderen Jahren, waren von den rund 6.000 Menschen, die am Sonntag am Berg waren, rund zwei Drittel Einheimische. Normalerweise kommen zwei Drittel aus den Nachbarländern, so Klier.
Bleiben die Reisewarnungen aufrecht, rechnet er mit finanziellen Einbußen im schlechtesten Fall von 50 bis 60 Prozent. Und das, obwohl schon im März mit dem Lockdown den Gletschern das gesamte Ostergeschäft eingebrochen ist. Es sei jedenfalls derzeit unheimlich schwierig für die Saison zu kalkulieren, die Beherbergungsbetriebe treffe es da aber fast noch schlimmer.