Stundenlang hat am Donnerstag der BBT-Aufsichtsrat getagt, ohne dass es in der heiklen Causa eine endgültige Entscheidung gegeben hat. Die solle jetzt kommende Woche fallen, hieß es.
Entscheidung mit großen Konsequenzen
Es ist eine schwere Entscheidung, denn eine Neuausschreibung für das Herzstück des Brenner Basis Tunnels würde weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung des Milliarden-Bahn-Projekts bringen. Und wohl auch zusätzliche Kosten. Offenbar ist der Karren zwischen BBT-Gesellschaft als Auftraggeber und dem Baukonsortium mit dem österreichischen Konzern Porr sehr verfahren.
Laut Porr waren in der Ausschreibung die Tunnelwände, gemessen an der geforderten Belastbarkeit zu schwach dimensioniert. Porr will die Tübbinge, also die Tunnelschale, dicker ausführen oder verlangt eine Anpassung im Vertrag. Die Tunnel-Gesellschaft weist falsche Grundlagen in der Ausschreibung zurück. In der kommenden Woche soll sich zeigen, wie das Kräftemessen ausgeht.
FPÖ fordert Professionalität und keine Verzögerung
„Die internen technischen Differenzen beim Bau des BBT um die Ausschreibung des Bauloses Pfons-Brenner mit dem Generalunternehmen dürfen sich nicht auf die Bauphase des wichtigen Infrastrukturprojektes Einfluss haben“, schreibt der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger in einer Aussendung.
Er vermisse Professionalität sowohl bei der Gesellschaft als auch der politisch Verantwortlichen und erwarte sich, dass der politisch besetzte Aufsichtsrat hier auf den Vorstand Einfluss nimmt: „Alle Beteiligten müssen daran denken, warum es wirklich geht, nämlich darum, dass endlich die Tiroler Bevölkerung vom Transit entlastet wird, das ist das höchste Ziel und das letztendliche Gut dieses Unterfangens.“