Maskentest
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Corona

Covid-19: Dicke Luft durch Mund-Nasen-Schutz?

Die Maskenpflicht sorgt in den sozialen Medien immer wieder für Diskussionsstoff. Kritiker meinen etwa, dass die Qualität der Atemluft durch die Maske leide. Eine Südtiroler Studie schafft nun Klarheit.

Südtirols Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz wollte es genau wissen: Das Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz hat für die Studie die Qualität der Atemluft durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes untersucht. Im Labor wurde das Verhältnis an wieder eingeatmetem Kohlendioxid (CO2) im Vergleich zum ausgeatmeten CO2 verglichen

Atemluft mit Innenraumqualität

„Die Luft, die wir ausatmen, enthält mit rund 40.000 ppm eine hohe CO2-Konzentration“, betonte Luca Verdi, Direktor des Labors für Luftanalysen und Strahlenschutz. „Die Studie hat gezeigt, dass trotz Mund-Nasen-Bedeckung ein guter Luftaustausch erfolgt.“ Laut der Analyse werden mindestens drei Prozent (Visier) bis maximal 14 Prozent (handgemachte Maske) der Luft, die man ausatmet auch wieder eingeatmet. Die Qualität der Atemluft unter dem Mund-Nasen-Schutz entspreche jener in Innenräumen, so Verdi.

Maskentest im Labor
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Für die Analyse wurde die Qualität der Atemluft im Labor gemessen.

Für die Studie wurden 350 Proben mit und ohne Mund-Nasen-Bedeckung ausgewertet. Wie der Verantwortliche für die Messreihen, Gianmaria Fulici erklärte, wurde bei den Messungen die eingeatmete Luft strikt getrennt von der ausgeatmeten Luft untersucht.

Räume ausreichend lüften

Die CO2-Konzentration in einem Raum sei auch ein guter Indikator für die Luftqualität. Vor diesem Hintergrund betonen die Südtiroler Experten der Landesagentur, wie wichtig es sei, Räume in denen sich mehrere Personen aufhalten, richtig zu lüften: „In Innenräumen mit zahlreichen Personen, wie etwa in Schulklassen, steigt der CO2-Gehalt meist sehr schnell an“, erklärte Verdi.

Rechne man zum wiedereingeatmeten CO2 unter der Maske das CO2 des schlecht gelüfteten Innenraums dazu, werde schnell klar, warum ein optimales Lüften der Räume wichtig sei.

Besser Atmen mit Mundschutz

Das Atmen mit Maske fällt einigen Menschen nicht leicht. Vor allem bei hohen Temperaturen und langer Tragezeit wird der Schutz zur Belastung. Im Internet kursieren viele Ratschläge für eine bessere Atmung mit der Maske. Folgende Tipps können helfen, besser Luft zu bekommen:

Die Verordnung zur Maskenpflicht schreibt keinen medizinischen Mund-Nasen-Schutz vor. Atmungsaktive Stoffe können helfen, wenn die Atmung mit der herkömmlichen Maske schwerfällt. Der Mund-Nasen-Schutz muss eng an Kinn und rund um die Nase anliegen, doch der Hohlraum vor Mund und Nase darf etwas luftiger gestaltet sein. Eine kleine Hohlkammer oder Lamellen vermeiden, dass der Stoff beim Einatmen an die Nase gepresst und das Atmen zusätzlich erschwert wird.

Maskentest im Labor
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Wenn es die Umstände erlauben, sollte die Maske ab und zu abgenommen werden.

Brillenträger behalten klare Sicht, wenn der Mund-Nasen-Bedeckung unter der Brille sitzt. Damit die Atemluft nicht in Richtung der Augen austritt, muss der eingenähte Masken-Draht gut an die Nase angepasst sein. Trotz Maske sollte man nicht zu schnell oder flach atmen. Tiefe Atemzüge sorgen für besseres Wohlbefinden. Wenn es die Umstände erlauben, sollte der Mund-Nasen-Schutz an der frischen Luft abgesetzt werden, um tief durchzuatmen. Natürlich muss dabei der Sicherheitsabstand eingehalten werden.