In vielen Fällen treffen Bescheide nach dem Test erst nach Tagen des Wartens bei den Betroffenen zuhause ein. Oft sind die Kinder, die daheim bleiben müssen, ohne Symptome. Das führt dazu, dass Eltern, die Beruf und Familie koordinieren müssen, zunehmend frustriert sind. So ist es beispielsweise der Fall bei einer vierten Volksschulklasse in Thaur. In der Klasse sind zwei Kinder positiv getestet worden, seit dem Wochenende sind alle Kinder in Quarantäne.
Eltern vermissen ausreichend Informationen
Je nachdem, mit wem man bei der Behörde spreche, erhalte man unterschiedliche Informationen, kritisiert Sarah Mairhofer aus Thaur. Stephanie Giner, eine andere Mutter, meint, dass man das Gefühl habe, die Behörden seien heillos überfordert: „Man erreicht auch niemanden, man kriegt keine Auskunft“. Sie habe den Eindruck, dass zu wenige Personen die Sache abarbeiten können, so Giner.
Sarah Mairhofer und Stephanie Giner krisitieren die mangelnde und schleppende Information
Der Unmut ist inzwischen auch bei der Bildungsdirektion des Landes angekommen. Die Landessanitäts- und die Bildungsdirektion wollen das Meldeverfahren beschleunigen. Die Zahl steige jeden Tag um 20 – 30, sagt Paul Gappmaier, Chef der Bildungsdirektion.
Auch mehr als 130 Lehrerinnen und Lehrer sind in Quarantäne. Noch ist genügend Lehrpersonal vorhanden, sagt Gappmaier: „Das Bundesministerium hat uns die Möglichkeit eröffnet, dass wir über die pädagogischen Hochschulen Personalpools aus Studierenden, die eher am Schluss des Studiums sind, zur Verfügung stellen und diese dann einsetzen könnten.“