Wirtschaftskammer Tirol
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

WK-Chefs kritisieren europäische CoV-Politik

Die Präsidenten der Wirtschaftskammern in Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Südtirol haben harte Kritik daran geübt, wie europaweit mit der Krise umgegangen wird. Die aktuelle Politik bedrohe Existenzen und gefährde Wirtschaftskreisläufe, hieß es.

Die Wirtschaftskammerpräsidenten von Tirol, Salzburg, Vorarlberg sowie der Handelskammerpräsident von Südtirol haben aufgrund der aktuellen Reisewarnungen einen „Hilferuf aus den Alpen“ gestartet. In einer gemeinsamen Presseaussendung prangerten sie vor allem politische Entscheidungen an: „Die aktuelle Corona-Politik in Europa bringt für unsere Länder massive existenzielle Bedrohungen und gefährdet letzten Endes nicht nur die Tourismuswirtschaft, sondern sämtliche regionale Wirtschaftskreisläufe“, so die Kammer-Präsidenten.

„Ausufernde Reisewarnungen Gift für die Wirtschaft“

Christoph Walser (WK Tirol), Hans Peter Metzler (WK Vorarlberg), Peter Buchmüller (WK Salzburg) sowie Michl Ebener (Handelskammer Südtirol) kritisierten die „inzwischen ausufernden Reisewarnungen“, wie sie es ausdrückten: „Diese sind wahres Gift für die europäische Wirtschaft und zugleich für das europäische Gemeinschaftsgefühl“. Die Reisewarnungen- und Einschränkungen müssten beendet und aufgehoben werden, so die Forderung.

Die europaweit verschiedenen Ampelsysteme und die unterschiedlichen Kriterien für Reisebeschränkungen würden die Situation verschärfen. Hier brauche es ein europaweit abgestimmtes Vorgehen, so die Wirtschaftskammer-Chefs. Insbesondere müssten objektiv erfassbare Kriterien wie Test- und Gästezahlen sowie Behandlungskapazitäten in die Bewertung einfließen und es brauche auch für orange und rote Regionen einheitliche Regelungen.

WK: Ansteckung passiere privat

Die WK-Präsidenten zeigten sich überzeugt, dass die Quelle für Ansteckungen derzeit vor allem auf private Feiern und Zusammentreffen zurückzuführen sei und nicht auf den Tourismus. Als Beispiel wurde genannt, dass über den Sommer bei insgesamt 1.724 Corona-Infektionen in Tirol nur 55 Infektionen bei Gästen festgestellt worden waren.