Skifahrer auf der Skipiste
Public Domain
Public Domain
Tourismus

Regionale Initiativen und Ruf nach Regeln

Einige Tourismusregionen warten auf weitere Regeln für die Wintersaison, in vielen anderen – vor allem größeren Skigebieten – sind die Vorbereitungen weit gediehen. Das ist Teil eines Ergebnisses einer Studie des MCI zum Risikomanagement. Die Studienautoren raten, rasch die vorhandenen Regeln in den Regionen anzuwenden.

Ein wichtiger Schritt für den Tourismus seien die vor kurzem vorgestellten bundesweit einheitlichen Regeln für die Gastronomie – Stichwort: kein Apres Ski in der kommenden Saison. „Das ist ein wichtiger Schritt, um nach einem einheitlichen Standard fortzufahren“, sagt Siegfried Walch, Projektleiter der Studie Risikomanagement. Zusätzlich müssten aber die bereits vorhandenen Regeln angewandt werden, ohne auf weitere Verordnungen zu warten.

Regeln auf die Anforderung vor Ort anpassen

Die Eckpfeiler seien ohnehin klar: Abstandhalten, Lüften, Mund-Nasenschutz und Kontaktpersonen-Management. „Das flächig in ganz Tirol umzusetzen, wird uns in den nächsten Wochen noch fordern“, führt Walch aus. Die Herausforderung steckt im Detail: Denn wie der Skischulsammelplatz in einer Gemeinde konkret organisiert werden muss, damit es zu keinen Menschenansammlungen kommt, muss für einen anderen Sammelplatz nicht passen. Alle müssten sich jetzt fragen: „Was kann ich konkret in meinem Bereich tun, um die Mindestabstände einzuhalten“, so der Experte. Neuralgische Punkte gebe es viele – bei der Anreise, im Skibus, beim Anstellen vor der Seilbahn, beim Einchecken im Hotel.

Siegfried Walch
ORF
Siegfried Walch, MCI

Unterschiedliche Wege für Gästregistrierung

Vor allem die größeren Skigebiete seien großteils sehr gut vorbereitet, mit ausgefeilten Sicherheitskonzepten. Diese hätten auch unterschiedliche Möglichkeiten für die Gästeregistrierung ausgearbeitet, unter anderem mit dem Scannen eines QR-Codes, einem Anruf auf einem Handy, um die Nummer zu speichern oder über die Gästekarte. All das diene dazu im Fall einer Infektion rasch Kontaktpersonen zu finden. „Es braucht einfache Lösungen, die dann konsequent umgesetzt werden“, führt Walch aus. Viele Befragte stuften eine solche Gästeregistrierung als sehr sinnvoll ein. Seit den Reisewarnungen ist die Zustimmung weiter gestiegen. Für die Studie wurden Gemeinde-, Seilbahnvertreter und Tourismusverbände befragt.

Es gebe viele gute Lösungen. „Wenn alle Ressourcen in die Stopp-Corona-App geflossen wären, dann hätten wir eventuell eine österreichweit einheitliche Lösung“, so der Projektleiter der Studie. Im Moment ist es aber auch gut, wenn man auf regionaler Ebene passende Konzepte ausarbeite.

Mögliche Einbuße erwartet

Die Einhaltung von Abstandregeln habe auch Auswirkungen auf die Auslastung. „Wir werden vermutlich die eine oder andere Einbuße in Sachen Auslastung hinnehmen müssen, um das große Ganze zu retten“, so Walch. Er sieht die derzeitigen Reisewarnungen auch als Warnschuss, die Weichen für einen sicheren Winter zu stellen. Denn in dieser Wintersaison seien nicht andere Skigebiete die Konkurrenz, sondern das Virus.