Das sogenannte Robotikscope besteht aus einer hochempfindlichen Kamera, die die Bilder digital in die Virtual-Reality-Brille des Chirurgen überträgt. Sie ist auf einem Roboterarm befestigt und folgt jeder Kopfbewegung des Operateurs. Der Vorteil: Der Chirurg muss das Mikroskop nicht händisch justieren.
Neurochirurg Norbert Mair hat am Wochenende das Robotikscope erstmals bei einer Wirbelsäulen-OP getestet: „Das Spannende ist, dass ich meine Hände immer beim Patienten lassen kann und den Roboter nur mit Hilfe meines Kopfes steuern kann.“ Mit kleinen Kopfbewegungen kann Mair Blickwinkel, Vergrößerung und Schärfe einstellen.

Über Kopfbewegung steuerbar
Die Idee zum Robotikscope hatten vor vier Jahren der Tiroler Markus Hütter und Michael Santek. Beide hatten jahrelang in einem medizintechnologischen Unternehmen gearbeitet und kannten daher die Bedürfnisse der Chirurgen. Grundidee sei gewesen, ein OP-Mikroskop zu bauen, das einen ergonomischen Vorteil hat und das sich über Kopfbewegungen steuern lässt, so Santek.

Für die technische Umsetzung sorgte der Softwareentwickler Gregor Burger: „Ich hatte damals viel mit VR-Brillen und Videotechnik zu tun. Da ist mir die Idee gekommen, das Mikroskop mit der VR-Brille zu steuern.“
Mittlerweile 50 Mitarbeiter
Burger, Hütter, Santek (BHS) hat mittlerweile 50 Mitarbeiter. Das Robotikscope ist seit einem halben Jahr zertifiziert und wird von Chirurgen in ganz Europa getestet. Nächstes Jahr wolle man sich am US-amerikanischen Markt präsentieren.