Der Bürgermeister von Pfons, Alexander Woertz, erhoffte sich für die Abstimmung eine Wahlbeteiligung zwischen 70 und 80 Prozent. Fraglich ist, ob diese Erwartung mit den derzeitigen Corona-Verschärfungen erfüllt werden kann. Durch die Pandemie könne es sein, dass viele Bürgerinnen und Bürger nicht an der Volksbefragung teilnehmen, so die Befürchtung.
Gemeinden bereits in „wilder Ehe“ vereint
Dennoch gab sich Woertz im Vorfeld zuversichtlich. Die drei Gemeinden Matrei, Pfons und Mühlbachl arbeiten nämlich bereits seit eineinhalb Jahren an der Zusammenlegung. Historisch sei man ja schon länger verheiratet, meinte auch Paul Hauser, Bürgermeister von Matrei am Brenner: „Wir teilen uns alle Einrichtungen – von der Geburt bis zum Sterben – Bildungseinrichtungen, Kindergarten, Kirche, Friedhof. Auch die meisten Vereine haben wir, bis auf kleinere, gemeinsam“, so Hauser.
Am Sonntag um 16.00 Uhr wollen im Gemeindehaus in Pfons alle drei Bürgermeister das jeweilige Ergebnis der Befragung verkünden. Abschließend soll es eine gemeinsame Erklärung geben, wie es hieß.
Fusion für 2022 geplant
Stimmen die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag für eine Zusammenlegung, muss der jeweilige Gemeinderat diese heuer noch beschließen. Ende 2021 werden die drei Gemeinden aufgelöst, am 1. Jänner 2022 würde dann die rechtskräftige Fusion erfolgen. Die Ortschaften blieben inklusive Ortsschilder weiterhin erhalten.
Die neue Gemeinde, die dann voraussichtlich Matrei am Brenner heißen würde, übernimmt alle Rechte und Pflichten. Verordungen müssten zwar neu erlassen werden, Bescheide blieben aber rechtskräftig. Das Land fördert solche Gemeindeehen mit viel Geld: Im Wipptaler Fall gäbe es dafür 1,2 Millionen Euro.