Der Warmwasserboiler als Energiespeicher zum Stromspitzen-Ausgleich wurde am Montag beim Forum Alpbach präsentiert. Via Mobilfunk können die Boiler gezielt dann aufgeheizt werden, wenn das vom Strommarkt her besonders sinnvoll ist. Bei der Sanierung einer Wohnanlage aus den 1970er Jahren in Völs wurde das System als Teil des dortigen Energisparprojekts eingebaut. Neben der Alpenländischen als gemeinnütziger Wohnbaugesellschaft waren an dem Projekt auch der Stromerzeuger Tiwag, der Boilerhersteller Austria Email und das Telekommunikationsunternehmen A1 samt Tiroler Tochterfirma World-Direct beteiligt.
Neben einer umfassenden Dämmung, Isolierfenstern und dem Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung waren die smarten Boiler ein weiteres Element, um den Energieverbrauch in der Wohnanlage zu optimieren. Laut Markus Lechleitner, Geschäftsführer der Alpenländischen, konnten Stromverbrauch und -kosten damit für die Mieter deutlich reduziert werden. Bis zu 50 Prozent konnten sich die Bewohner demnach sparen. Nächster Schritt in der Wohnanlage sei die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach durch die Tiwag. Dann könne der nicht direkt verbrauchte Sonnenstrom mit Hilfe der intelligenten Steuerung umgehend für die Boilerbeheizung im selben Gebäude verwendet werden, so Lechleitner.
Einbau von 250 intelligenten Boilern als nächster Schritt
Mit dem Projekt in Völs habe man beweisen wollen, dass man auch ältere Gebäude mit einer umfassenden Sanierung und Modernisierung auf einen Passivhaus-Standard bringen könne, so Lechleitner. Die Steuerung für das System in Völs lieferte dabei die A1-Tochterfirma World-Direct mit Sitz in Sistrans bei Innsbruck, die dafür die Software entwickelte. Nach den positiven Erfahrungen bei dem Völser Projekt sollen jetzt weitere 250 smarte Boiler in Tirol installiert werden, das wurde im Zuge des Pressetermins beim Forum Alpbach bekannt gegeben.