Günther Platter im Sommergespräch
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Platter: „Corona-Tests massiv ausweiten“

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat im ORF Tirol Sommergespräch angekündigt, dass die Coronavirus-Test-Kapazitäten „massiv ausgeweitet“ werden. Weiters sagte er, dass er an seinem Regierungsteam festhalten werde. Apres Ski werde in der kommenden Saison nicht mehr so wie bisher verlaufen.

„Noch einen Shutdown werden wir nicht mehr vertragen können – auch was die wirtschaftliche Situation betrifft“, sagte Landeshauptmann und ÖVP-Obmann Günther Platter. Das müsse auf jeden Fall vermieden werden. Eine Möglichkeit sieht er in der Ausweitung der Coronavirus-Test-Möglichkeiten, gerade auch in Hinblick auf die Grippezeit. „Ich habe bereits den Auftrag erteilt, dass die Test-Kapazitäten massiv ausgeweitet werden – einerseits, was das Personal betrifft, andererseits, was Testmöglichkeiten und Labore betrifft“, führte er aus. Die Bezirkshauptmannschaften würden hier hochgefahren. Es werde unter anderem auch das Zentrallabor in der Klinik ausgebaut. „Die Geschwindigkeit ist das Entscheidende“, so Platter.

Apres-Ski: Bundesweit einheitliche Lösung gefordert

„So wie das im letzten Winter der Fall war, wird es nicht mehr gehen“, erläuterte der Landeshauptmann beim Thema Apres-Ski. „Ich erwarte hier von der Bundesregierung eine bundesweit einheitliche Lösung.“ Er schlage vor, dass die Personenzahl in den Lokalen reduziert werden müsse, damit die nahen Kontakte nicht mehr stattfinden könnten. Platter geht davon aus, dass die Entscheidung des Bundes im frühen Herbst vorliegen werde.

„Tirol heute“-Sommergespräch mit Landeshauptmann Günther Platter, ÖVP

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat im ORF Tirol Sommergespräch angekündigt, dass die Coronavirus-Test-Kapazitäten „massiv ausgeweitet“ werden. Weiters sagte er, dass er an seinem Regierungsteam festhalten werde. Apres Ski werde in der kommenden Saison nicht mehr so wie bisher verlaufen.

Weiteres Konjunkturpaket

Um die Wirtschaft nach der Coranakrise anzukurbeln, werde an einem weiteren Konjunkturpaket für die Gemeinden für das kommende Jahr gearbeitet. „Das Jahr 2021 wird eine große Herausforderung sein“, meinte der Landeschef. Da soll es noch einmal 70 Millionen Euro vom Land geben, damit in die Konjunktur investiert und damit Aufträge vergeben würden. Wie viele Jobs das betrifft, lasse sich derzeit noch nicht sagen.

Transit: Weitere Maßnahmen geplant

Platter zeigte sich überrascht, dass in Folge der Coronavirus-Krise der Transit nur marginal zurückgegangen ist. Er forderte erneut, dass Bayern und Deutschland ihre Verträge einhalten. „Sonst werden sie in Kauf nehmen müssen, dass wir noch mehr Blockabfertigungen machen, dass wir verschärfte Maßnahmen unternehmen“, so Platter. So stünden auf der Autobahn Bauarbeiten an. „Wenn es da zu Staus kommt aufgrund der Baustellen, dann werden wir schauen, dass dieser Stau nicht in Tirol stattfindet, sondern in Bayern“, stellt er in Aussicht. „Der Tiroler Adler fürchtet sich nicht vor dem bayerischen Löwen.“

Platter hält an Regierungsteam fest

Platter will an seinem Regierungsteam festhalten, ungeachtet der Kritik einerseits an Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg wegen des Corona-Krisenmanagements, andererseits an Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler nach seinem „Luder“-Sager. „Ich habe kein Interesse, über eine Regierungsumbildung zu reden“, so der ÖVP-Chef. Es brauche jetzt erfahrene Leute, beide Landesräte hätten große Erfahrung. Es gehe jetzt darum, das Land in Schwung zu bringen und die Gesundheitslage im Griff zu haben, damit der Herbst und der Winter ordentlich über die Bühne gehen. Geisler habe einen „inakzeptablen Fehler“ gemacht. Dieser habe sich öfter entschuldigt. „Das muss auch akzeptiert werden.“

Günther Platter im Sommergespräch
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ORF Tirol Sommergespräch auf der Dachterrasse im Landesstudio am Rennweg

Auch in der Causa Krisenmanagement denke er derzeit nicht an personelle Konsequenzen. Es gelte zunächst den Bericht der Expertenkommission abzuwarten, der Mitte Oktober vorliegen soll. „Mir ist wichtig, dass alles aufgezeigt wird – was war gut, was weniger gut, welche Lehren sind zu ziehen.“

Positive Bilanz für Koalition gezogen

Das Klima in der Koalition sei gut, ungeachtet der Konflikte wie nach der „Widerwärtiges Luder“-Aussage. „Wir haben eine gute Diskussionskultur. Wir reden uns die Dinge aus, aber dann sprechen wir mit einer Stimme.“ Die derzeitige Regierungskonstellation entspreche dem Zeitgeist. Platter will bis auf weiteres Landeshauptmann bleiben. „Ich habe Freude an dieser Arbeit.“ Ob er noch einmal bei der Landtagswahl als Spitzenkandidat für die ÖVP kandidiert, werde er unmittelbar vor der Landtagswahl entscheiden, die planmäßig 2023 stattfindet.

Polarisierendes Lied verteidigt

Polarisiert hat sein kürzlich verschickter Brief an die Tirolerinnen und Tiroler, sowie das vom Land in Auftrag gegebene Lied, in denen der Bevölkerung für die Mithilfe in der CoV-Krise gedankt wurde. „Wenn man als Landeshauptmann hier nicht Danke sagen kann, kenne ich mich nicht mehr aus“, erklärte Platter. Mit dem Lied seien außerdem auch Künstler unterstützt worden.