Der Schätzwert für den Peugeot liegt zwischen 60.000 und 80.000 Euro, informierte das Dorotheum am Dienstag.
Reisch, dessen Bruder Hans F. Reisch das Handelsunternehmen Spar gegründet hatte, hatte Oldtimer bereits in den 1950er Jahren als Kulturgut erkannt und zu sammeln und restaurieren begonnen, berichtete das Dorotheum. Bei der Auktion „Klassische Fahrzeuge“ werden mehrere alte Automobile des Wissenschaftlers versteigert, neben dem Peugeot auch der einzige bekannte überlebende Austro-Adler von 1912 sowie einen weitgehend im Originalzustand befindlichen Tatra 12 aus 1930.
Die Welt mit dem Auto umrundet
In der jetzigen, von der Familie Reisch verantworteten Sammlung Reisch verbleiben die Expeditionsmodelle, mit denen der reiselustige Automobil-Aficionado die Welt bereiste. Der in Bozen und Kufstein Aufgewachsene brach als 17-Jähriger auf einem Puch-Motorrad zur Zwölfpässefahrt auf, per Motorrad ging es 1932 nach Nordafrika und ein Jahr später über Aleppo und Teheran über Delhi nach Bombay. Mit einem extra für ihn angefertigten Steyr 100 schaffte der Abenteurer 1935/36 gar eine Weltumrundung per Auto. Bis in die 1960er Jahre bereiste Max Reisch mit seiner Frau Christiane den Nahen und Fernen Osten.
Vorbesitzer war aus Niederösterreich
Seit 1953 war der Peugeot Type 26, einer von nur 419 gebauten, im Besitz von Max Reisch. Bis heute trägt dieses außergewöhnliche Stück Zeitgeschichte die Bezeichnung B 393 aufgemalt, es ist das Kennzeichen. Ab 1906 wurden in Österreich Kennzeichen eingeführt – das B stand für das Bundesland Niederösterreich. Für den Bezirk St. Pölten, Wohnort von Erstbesitzer Franz Pittner, einem Hotelier und Landtagsabgeordneten, war der Nummernkreis 391 bis 410 reserviert.
Insgesamt versammeln sich laut Dorotheum 120 Jahre Automobilgeschichte in der einen Auktion: Vom besagten Peugeot Type 26 aus 1900 über den ferrariroten 1973 Dino 246 GTS bis zum exklusivsten Mercedes-Rennwagen für Hobbyrennfahrer, dem 2008 Mercedes-Benz SLR McLaren 722 GT.