Das Land Tirol forderte den Bund dazu auf, die in Tirol heftig diskutierte Wolfsthematik in Brüssel auf das Tapet zu bringen. „Wir brauchen dringend mehr Handlungsspielraum“, verlangte LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP) in einer Aussendung. Rechtlich seien dem Land aufgrund der EU-Vorgaben und des Schutzstatus des Wolfs nämlich enge Grenzen gesetzt.
Die Entnahme eines Wolfs ist nur dann zulässig, wenn Wölfe ohne ersichtlichen Grund aggressiv auf Menschen reagieren oder wiederholt Nutz- und Haustiere töten. Das Land stellt in den Jahren 2020 und 2021 für Herdenschutzmaßnahmen jeweils 500.000 Euro zur Verfügung, hieß es.
Land will Daten über Wolf auch mit Fotofallen sammeln
Der Wolf, der sich seit einiger Zeit im Kaiserwinkl im Grenzgebiet zu Bayern aufhält und für rund 30 Schafs- und elf Ziegenrisse verantwortlich sein soll, soll bestmöglich lokalisiert werden. „Zu wissen, wo sich das Tier aufhält, ist die Voraussetzung für jegliche weitere Maßnahme“, so Geisler.
Durch das Sammeln von Datenmaterial will man Streifrouten und Aufenthaltsorte des Wolfs nachvollziehen und Vorstellung über das Raumnutzungsverhalten des Tieres bekommen. Zudem sollen an ausgewählten Plätzen weitere Fotofallen aufgestellt werden.
NEOS setzt auf Information der Bauern und Bevölkerung
In einer Aussendung machte sich Neos erneut für Informationsveranstaltungen für Schafbauern und die Bevölkerung stark. Bei diesen Veranstaltungen sollten durch Wolfsberater in jedem Bezirk, Bauern aktiv betreut, mögliche und unmögliche Herdenschutzmaßnahmen aufgezeigt und allgemein über die Notwendigkeit der Almbeweidung aufgeklärt werden, so Andreas Leitgeb (NEOS).
Die Landesregierung habe keine Lösungsvorschläge anzubieten und lasse stattdessen Einheimische und Schafbauern mit ihren Ängsten und Zweifeln allein, so Leitgeb.