Detail aus einer Kläranlage
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Coronavirus

Jagd auf Viren in Innsbrucks Abwasser

Das Innsbrucker Abwasser soll auf verschiedenen Standorten täglich auf Coronaviren überprüft werden. Die Proben von fünf Standorten und einer mobilen Anlage können Hinweise auf die Virusaktivität in bestimmten Stadtteilen liefern.

Derzeit ist bereits eine Anlage im Zulauf der Kläranlage Rossau installiert. Am Montag kommen drei neue Standorte im Olympischen Dorf, am Sillzwickel und in Sieglanger dazu. Ein weiterer Standort in der Innstraße ist in Planung. Zusätzlich soll auch eine mobile Anlage für Messungen bereit stehen, die punktuell eingesetzt werden kann.

Vier Männer mit Stadtplan
IKM/F. Gaugg
Manuel Sorg (Labor, IKB), Bernhard Zit (IKB), Herbert Oberacher (Gerichtsmedizin) sowie Vizebürgermeister Anzengruber

Die Proben werden täglich eingesammelt und dem Institut für Gerichtsmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck übermittelt. Dieses führt die Tests durch und kann bereits am nächsten Tag die Ergebnisse liefern. Diese Methode hat somit den wesentlichen Vorteil, dass das Virus im Abwasser bereits einige Tage früher erkennbar ist, noch bevor positive Testergebnisse von Einzelpersonen vorliegen. Je nach Konzentration des Virus im Wasser lässt sich zudem feststellen, ob nur vereinzelt Menschen infiziert sind oder bereits sehr viele.

Karte mit Stadtteilen bezüglich des Abwasserscreenings
IKB
Durch das Monitoring an verschiedenen Punkten kann Innsbruck in Sektoren eingeteilt werden

Gebiet lässt sich relativ genau eingrenzen

Laut Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) ist es das Ziel der Abwasser-Screenings, die Cluster einzudämmen und die Verbreitung des Coronavirus frühzeitig zu unterbinden. Bei überhöhten Werten könne man punktuell in den Stadtteilen reagieren, beziehungsweise das betroffene Gebiet über das Kanalnetz noch näher eingrenzen, so Anzengruber.