Spieler der WSG trainieren am Rasen
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WSG muss Kader für Bundesliga aufstellen

Ein Monat bleibt der WSG Tirol bis zum Bundesligastart, um eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. Das Aus für den SV Mattersburg hat nach dem sportlichen Abstieg zwar den Verbleib in der Bundesliga ermöglicht, die Planungen aber völlig durcheinander gebracht.

Der Konkurs des SV Mattersburg nach dem Bilanzskandal um die Commerzialbank als dessen Sponsor hat erst in der Vorwoche Klarheit gebracht. Für die Bundesliga musste nun neu geplant werden, bestätigte die WSG-Spitze am Dienstag. Die kommenden Wochen bis zum Bundesligastart am 11. September müssen demnach optimal genützt werden.

„Es war extrem schwierig. Wir haben einen Plan gehabt, wie wir in der 2. Liga agieren. Wir hätten die Mannschaft extrem verjüngt und die Kosten gesenkt“, verriet Sportchef Stefan Köck. Aufgrund der wochenlangen Ungewissheit habe man jedoch „die Gespräche mit Beratern und Spielern hinten anstellen müssen. Es war eine sehr schwierige Zeit für uns, wir haben nur Zeit verloren“, betonte Köck. Am vergangenen Mittwoch gab es schließlich die Bestätigung, dass die WSG erstklassig bleibt.

WSG-Manager Stefan Köck
APA/EXPA/Stefan Adelsberger
Der späte Bundesliga-Verbleib der WSG hat die Planungen von Sportdirektor Stefan Köck über den Haufen geworfen

Rückstand gegenüber anderen Bundesligavereinen

Andere Bundesliga-Clubs standen schon mitten in der Vorbereitung, als die Wattener noch auf die Entscheidung warteten. Einen Monat vor dem Bundesligastart hat die WSG noch nicht einmal ihren Kader beisammen. Laut Köck ist man aber nach knapp einer Woche immerhin schon „trainings- und spielfähig“. Am kommenden Samstag steht in Neustift ein erstes Testmatch gegen den rumänischen Erstligisten Uni Craiova auf dem Programm.

„Beim Kader geht es darum, dass wir die Abgänge gut ersetzen und dass wir unsere wirtschaftlichen Vorgaben halten, das ist ein sehr wichtiger und seriöser Teil unseres Vereins“, beteuerte Köck. „Wir haben schon Ideen und sind mit Spielern beim Verhandeln und in Gesprächen. Es wird kein Königstransfer werden. Wir sind aber überzeugt, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Ich hoffe, dass wir am Ende der Woche schon Neuzugänge präsentieren können“, so der Sportdirektor am Dienstag.

Spieler der WSG trainieren am Rasen
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Die WSG muss bis zum Bundesligastart den Rückstand in der Vorbereitung aufholen

Liste mit möglichen Verpflichtungen

Trainer Thomas Silberberger berichtete, dass man gerade eine Liste von 55 Spielern abarbeite und „davon fünf oder sechs Spieler verpflichten“ wolle. Aufgrund der CoV-Krise ist die Transferzeit heuer allerdings bis zum 5. Oktober verlängert. Verpflichtungen sind damit auch nach Ligastart noch möglich. Man müsse daher nicht „Stichtag, wenn die Bundesliga wieder anfängt, mit einem perfekten Kader dastehen“, präzisierte Silberberger mit Blick aufs Budget. „Zum Ende der Transferperiode, muss ich ganz ehrlich sagen, werden die Spieler wieder billiger. Bevor ein Spieler ein halbes Jahr zum AMS geht, unterschreibt er vielleicht davor doch bei der WSG Tirol.“

Sorgen bereitet ihm der Rückstand in der Vorbereitung im Vergleich mit der Konkurrenz. „Es wird mega-schwer. Jetzt zählt nur, dass wir vier Wochen Gas geben, wir haben keine Zeit, um irgendetwas aufzuholen“, bekräftigte Silberberger, der trotzdem positiv in die Zukunft blickt. „Wir werden eine gute Truppe zusammenbauen, die die zweite Chance in der Bundesliga nutzen wird.“