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Dornauer: „Stehe hinter Rendi-Wagner“

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer hat sich im ORF Tirol Sommergespräch klar zur Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner bekannt. Sein Ziel ist es, die SPÖ in Tirol in die Landesregierung zu führen. Bei der Diskussion um die Vier-Tage-Woche spricht er sich gegen Denkverbote aus.

In der erneuten Führungsdiskussion in der SPÖ, die von Burgenland Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ausgelöst worden war, stellt sich Dornauer hinter Rendi-Wagner. Sie habe ein hohes Maß an Verlässlichkeit „Sie hat im Grunde genommen die Partei im Griff“, sagt Dornauer. „Pamela Rendi-Wagner hat das Zeug dazu, sie hat die Energie und sie genießt meine Unterstützung“, führte er weiter in Hinblick auf eine Spitzenkandidatur Rendi-Wagners bei der Nationalratswahl 2024 aus.

„Tirol heute“-Sommergespräch mit Georg Dornauer, SPÖ

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer hat sich im ORF Tirol Sommergespräch klar zur Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner bekannt. Sein Ziel ist es, die SPÖ in Tirol in die Landesregierung zu führen. Bei der Diskussion um die Vier-Tage-Woche spricht er sich gegen Denkverbote aus.

„Kein Denkverbot“ bei Vier-Tage-Woche

Bei ihrem Tirol Besuch vergangene Woche hat Rendi-Wagner die auch innerparteilich umstrittene, geförderte Vier-Tage-Woche als eine von mehreren Maßnahmen gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Folge der Coronavirus-Krise vorgestellt. Dornauer meint, dass es langfristig auch wegen der Digitalisierung weniger Arbeit zu verteilen gebe. „Ich glaube, dass die Vier-Tage-Woche da eine mögliche Antwort sein kann, wie noch zu verteilende Arbeit gerecht verteilt werden kann“. Er sei gegen reflexartige Njets, man müsse neu denken.

Kritik übte Dornauer erneut an Swarovski, weil das Unternehmen trotz geförderter Kurzarbeit 1.800 Stellen streichen will. „Wenn Politik Geld in die Hand nimmt, dann darf die Politik auch bei Entscheidungen in Großkonzernen mitreden.“ Politik könne grundsätzlich in die Wirtschaft eingreifen, indem man entsprechende Rahmenbedingungen schaffe. Er spricht geeignete Kinderbetreuung an, eine progressive Standortpolitik oder Investitionen in die Bildung.

Dornauer erwartet „heißen Herbst“

In puncto Ischgl-Untersuchungskommission erwartet Dornauer einen „politisch heißen Herbst“. Der Bericht der Rohrer-Kommission zum Coronavirus-Krisenmanagement in Tirol soll am 15. Oktober vorliegen. Politische Konsequenzen seien zu ziehen, wenn es offenkundig sei, dass „das hohe Maß an Verwobenheit zwischen ÖVP und Seilbahn- und Tourismuslobby so hoch war, dass es zu spät zu einer Schließung gekommen ist“, erklärte der SPÖ-Vorsitzende.

SPÖ will erneut in die Regierung

Dass die SPÖ unter anderem bei der Ischgl-Untersuchungskommission mit der Regierung gestimmt hat, legen andere Oppositionsparteien als dringendes Anbiedern für eine künftige Koalition mit der ÖVP in Tirol aus. Dornauer sagt dazu: „Unter meiner Führung wird es keinen fliegenden Wechsel geben.“ Die SPÖ ist seit 2013 in Tirol in Opposition. „Wir sind seit jeher nicht für die Opposition geboren. Deshalb strebe ich ganz klar, nach den nächsten Landtagswahlen eine Regierungsbeteiligung an.“

Das nächste Sommergespräch:
– 21. August, Günther Platter, ÖVP

Dornauer will Geisler-Sager nicht weiter kommentieren

Auf die Frage, warum er sich nach der „Luder“-Aussage von Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) nicht klarer bei einem für die SPÖ wichtigen Thema zu Wort gemeldet hat, reagiert Dornauer mit: „Es gibt ja nicht nur mich in der Sozialdemokratie“. Mit Verweis auf seinen eigenen sexistischen Sager wolle er Geislers Fauxpas nicht kommentieren. „Josef Geisler hat ähnlich wie ich einen Fehler gemacht, er hat sich entschuldigt und damit möchte ich es belassen.“ Beim Misstrauensantrag der Oppositionsparteien gegen Landesrat Geisler habe die SPÖ nicht mitgestimmt, weil es dafür ein politisches Versagen brauche. Er traue sich eine Entscheidung wegen eines Fehltritts deshalb nicht zu. Da müsse man sich einen anderen Weg überlegen, eventuell eine Disziplinarkommission, die Fehltritte bewertet und Konsequenzen in Aussicht stellen könne.

Waffenverbot: „Ich habe einen Fehler gemacht“

Die Causa um das Jagdgewehr in seinem Porsche am Innsbrucker Flughafen und das über ihn verhängte Waffenverbot kommentiert Dornauer im ORF Tirol Sommergespräch so: „Ich habe einen Fehler gemacht, das wird mir nie wieder passieren. Es ist nichts passiert – zum Glück.“ Eine Führungsfunktion in der Politik schließe das nicht aus. Menschen, die ihn kennen, wüssten, dass man sich auf ihn verlassen könne.